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Nuklear-Firma erweitert am Standort Braunschweig

Aussage des NMU sowie Bauantrag lassen befürchten, dass Eckert & Ziegler in Braunschweig 3.400 Atommüllfässer bearbeiten will sowie das radioaktive Abfalllager erheblich erweitern möchte.

Das NMU versprach im letzten Jahr, dass keine Fässer aus dem Zwischenlager Leese nach Braunschweig kämen. Auf Nachfrage hat das NMU dies im März 2025 nun nicht mehr bestätigt. Hintergrund ist eine Ausschreibung für die Neu-Konditionierung von 3.400 ehemaligen GE Healthcare Fässern, an der sich mutmaßlich auch Eckert & Ziegler beteiligt hat. Zudem hatte GE Healthcare angekündigt, seine Produktionsstätte am Nuklear-Standort in Braunschweig zum 31.12.2024 aufzugeben. Aktuell verhandelt GE Healthcare nach eigenen Angaben noch darüber wie die Zukunft am Standort Braunschweig aussehen könnte, aber ein naheliegendes Szenario wäre, dass GE Healthcare seinen frei gewordenen Platz an Eckert & Ziegler übergibt. Die Ausschreibung für die Konditionierung der GE Healthcare Fässer verlangt auch eine mögliche Bereitstellung eines Pufferlagers für 50 Konrad-Container. Eckert & Ziegler könnte ein guter Anbieter für diese Ausschreibung sein. Sie haben bereits eine Lizenz für Konrad-Container und schaffen gerade jetzt neuen Platz am Nuklear-Standort in Braunschweig.

Dazu hat Eckert & Ziegler einen Bauantrag für das Gelände außerhalb des sogenannten Strahlen-Kontrollbereiches gestellt. Damit kann Eckert & Ziegler den Platz im Strahlen-Kontrollbereich durch Auslagerung von Büros und Parkplätzen erweitern, den Platz und die Mitarbeiter von GE Healthcare übernehmen und somit eine Erweiterung der Strahlenproduktion und der Atommüllverarbeitung anstreben.

Und dies alles, obwohl die Überprüfung der Strahlengenehmigung durch den TÜV im Auftrag des NMU bereits gezeigt hat, dass Eckert & Ziegler keinen vollständigen Sicherheitsnachweis erbringen kann und deswegen aktuell nur einen Bruchteil seiner Strahlengenehmigung ausnutzen darf.

Trotzdem wird die vollständige Strahlengenehmigung nicht zurückgenommen und die atomare Gefahr am Nuklear-Standort in Braunschweig bleibt bestehen.

Hintergrund:
Die Nuklear-Firma Eckert & Ziegler produziert am Standort Braunschweig Radiopharmaka, industrielle radioaktive Strahler, und verarbeitet und lagert hier nicht wärmeentwickelnden radioaktiven Atommüll. Die Nuklear-Firma GE Healthcare produziert am Standort Braunschweig in der Hauptsache Jod-Tabletten.

Seit 15 Jahren versucht Eckert & Ziegler sich zu erweitern und damit seinen Aktionären viel Geld aus dem Atomkraftwerk Rückbau und der Atommüllverarbeitung zu generieren.

Eckert & Ziegler betreibt zudem im niedersächsischen Leese die Landessammelstelle für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll für das Niedersächsische Landesumweltministerium (NMU). Dort lagert Eckert & Ziegler selbst 8.500 Fässer, weitere 3.400 Fässer gehörten bis vor kurzem GE Healthcare, und etwa 1.400 Fässer gehören dem Landesumweltministerium und sind stark geschädigt.

Bis 2028 muss das Zwischenlager in Leese geräumt werden. Dazu bringt das NMU seine 1.400 Fässer zur Konditionierung nach Jülich, wo sie auch für drei weitere Jahre zwischengelagert werden. Die 3.400 Fässer von GE Healthcare gehören nun auch dem NMU und müssen ebenfalls konditioniert und gelagert werden, aber wo?

Die 8.500 Fässer von Eckert & Ziegler sollen größtenteils freigemessen werden. Das heißt, sie werden in weniger und mehr strahlende Anteile getrennt. Die weniger strahlenden Anteile sollen auf Hausmülldeponien verbracht oder in den Wirtschaftskreislauf eingebracht werden. Die mehr strahlenden Anteile sollen volumenreduziert und dann wiederum zwischengelagert werden. Es fehlt also nach der Auflösung des Zwischenlagers in Leese noch ein Platz für einige Tausend Atommüll-Fässer.

Vieles von den genannten Aktivitäten könnte in der Braunschweiger Atommüllverarbeitungsanlage von Eckert & Ziegler durchgeführt werden. Denn Eckert & Ziegler betreibt hier in Braunschweig eine von nur fünf deutschlandweit vorhandenen Atommüllkonditionierungsanlagen und erzeugt gerade mehr Platz im vorhandenen Strahlenkontrollbereich durch die Auslagerung von Parkplätzen und Büroräumen.

Und all das, ohne einen expliziten Katastrophenschutzplan für die Nuklear-Firmen.

BISS e.V.

Atomnarren tragen ASSE-Fässer nach Bayern

 

H a l l o  B a y e r n,  W i r  k o m m e n

Zum 11. Mal ist unsere Besatzung der Atomnarren mit dem ASSE-Geisterschiff auf dem Braunschweiger Karneval politisch-karnevalistisch ins Rampenlicht getreten.

Schoduvel 2025 Team

Als Zusammenschluss vieler Bürgerinitiativen im Braunschweiger Land, die sich mit radioaktiver Strahlung oder Atommüll auseinandersetzen, präsentieren wir mit Leidenschaft die verschiedensten Blüten dieser Thematik in einem karnevalistischen Gewand.

An erster Stelle steht die ASSE mit ihren 126.000 Atommüllfässern und der Gefahr, „abzusaufen“, die notwendige Abschaltung der AKW, damit kein weiterer Atommüll erzeugt wird und die Energiewende nicht zerstört wird, die Endlagersuche, die zum Teil merkwürdige und nicht ganz nachvollziehbare Blüten schlägt, das Endlager Schacht Konrad, das eine veraltete Genehmigung besitzt und dessen Fertigstellung sich, auch durch seine Nichteignung, seit Jahrzehnten verzögert, die Atomfirma Eckert & Ziegler, die im Wohngebiet neben Schulen und KiTas industrielle, radioaktive Strahler produziert und Atommüll verarbeitet, usw.

Und dieses Mal brachten die Atomnarren die ASSE-Fässe nach Bayern, weil der Markus Söder als Ministerpräsident „gute Argumente“ gegen Atommüll in Bayern hat, aber unbedingt wieder AKW bauen lassen will.

Dagegen haben wir etwas …. nämlich „fantastisch gut klingende Argumente“ …..

Ab in den Süden, nach Bayern geht es hin, ejo was geht …

…. bayrische Anschieber für unsere Atommüll-Fässer

…. und viele, viele Kamelle für die geschätzten 300.000 Braunschweiger Karnevalsbesucher.

Wer sich unseren Auftritt anschauen möchte, konnte dies zwar vor Ort genießen, aber auch der NDR hat uns gut aufgenommen und wir selbst haben Fotos und Filmmaterial erstellt.

Die Atomnarren bedanken sich bei allen Unterstützern, die all dies möglich gemacht haben.

NDR bei 1 Std 13 Minuten: https://www.ardmediathek.de/video/doku-und-reportage/karneval-in-braunschweig/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS8xNDkzXzIwMjUtMDMtMDItMTMtMDA

Atomnarren Webseite (Flickr-Album): http://www.braunschweiger-atomnarren.de (Inhalte folgen noch)

Atomnarren-Film: Youtube…… (Achtung! Ab 2025-03-21. Dieser link führt zu Youtube und kann Daten übermitteln.)

Danke

Eure Atomnarren

 

 

13. Fukushima Jahrestag

Die BISS beteiligt sich zum 13. Jahrestag der Atom-Katastrophe von Fukushima und dem 38. Jahrestag der Atom-Katastrophe von Tschernobyl wieder finanziell an der Anzeige der IPPNW in der Süddeutschen Zeitung.

Die IPPNW will […] in einer ganzseitigen Anzeige auf die gesundheitlichen Gefahren der Atomenergie hinweisen. Denn diese Atomkatastrophen und das Leid der Menschen müssen in Erinnerung bleiben! Zum Fukushima-Jahrestag am 11. März werden wir zudem betonen, dass Atomenergie schon im Normalbetrieb die Bevölkerung gefährdet, insbesondere die Strahlensensiblen unter ihr, also Frauen und Kinder. 

Weitere Informationen auf https://www.ippnw.de/aktiv-werden/kampagnen/fukushima-anzeige.html#c15567

 

Transmutationsforschung in Ahaus oder Gorleben?

BI Lüchow-Dannenberg:

„Alte Strahlensuppe in neuen Schläuchen“

Die Bundesagentur für Sprunginnovationen hat eine Machbarkeitsstudie für die Transmutation radioaktiver Abfälle in Auftrag gegeben. Durch Neutronenbeschuss von alten Brennelementen soll die Strahlungsdauer verkürzt werden – das Versprechen ist, die Lagerung hochradioaktiver Abfälle könne deutlich verkürzt werden, ein Vorteil gegenüber der bisher notwendigen Lagerung hochradioaktiver Abfälle für eine Million Jahre. Möglicher Standort für eine solche Anlage seien die Zwischenlagerstandorte Ahaus oder Gorleben.

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) hält nichts von einer solchen Versuchsanlage:

„Man muss den Menschen dann auch offen sagen, dass die Transmutation der Wiedereinstieg in die Atomkraft wäre.“

BI-Sprecher Wolfgang Ehmke: „Laut den Modellrechnungen müssten drei bis 23 dieser auf Transmutation ausgelegten Atomkraftwerke zwischen 55 und 300 Jahren betrieben werden, um einen Großteil der deutschen Transurane zu transmutieren, warnt unter anderem das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE). Das würde somit den Aufbau einer umfangreichen kerntechnischen Industrie notwendig machen – mit den entsprechenden Folgen: radioaktiver Belastung von Luft, Wasser und Böden.“

Im Endeffekt würde sich das Abfallvolumen der schwach- und mittelaktiven Abfälle deutlich erhöhen. Die BI schreibt:„Auf ein Endlager für hochradioaktive Abfälle könnte auch deshalb nicht verzichtet werden, da nur ein Teil der hochradioaktiven Abfälle überhaupt transmutiert werden kann. Die verglasten hochradioaktiven Abfälle in Gorleben kommen für die Transmutation ohnehin nicht in Frage – da ist schon mal ein Denkfehler. “

Die immer wiederkehrende Hoffnung, auf diese Art und Weise die Brisanz der Atommülllagerung zu minimieren, erinnere stark an die Vorschläge aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts, wie die, den Atommüll in den Weltraum zu schießen.

Ehmke: „Das neue Projekt ist vor allem alte Atommüllsuppe in neuen Schläuchen.“

Wolfgang Ehmke, Pressesprecher, 0170 501 56 06

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