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Ein starkes Zeichen: Die Lichterkette ums Rathaus leuchtete durchgängig!

– Pressemitteilung –

Lichterkette als Protest gegen drohende Atommüll-Drehscheibe

BRAUNSCHWEIG. Mehr als 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer schlossen um 18 Uhr die Reihen zu einer brennenden Lichterkette um das Braunschweiger Rathaus.
Die Protestaktion richtete sich gegen die Wegbereitung einer Atommüll-Drehscheibe in Braunschweig durch Verwaltung und Gremien der Stadt.
Die Bürgerinitiative Strahlenschutz Braunschweig e.V. (BISS) hatte die Lichterkette vorbereitet und ruft nun dazu auf, sich mit Einwendungspostkarten gegen den neuen Bebauungsplan-Entwurf auszusprechen, der den Atomfirmen in Braunschweig Erweiterungspotential bietet.
Darüber hinaus kündigt die BISS weitere rechtliche Schritte gegen die Erweiterung der Atomfirmen in Braunschweig an.

Heute wurde wieder einmal ein beeindruckendes Zeichen gegen den verantwortungslosen Umgang mit radioaktiven Stoffen gesetzt.

Braunschweig erhebt sich gegen Atommüll
Braunschweig erhebt sich gegen Atommüll

Die Lichterkette stand geschlossen um das Braunschweiger Rathaus, in dem die Ratsherren und Ratsfrauen sich nicht entscheiden können, genauso entschlossen gegen Erweiterungen von Atomfirmen in Braunschweig vorzugehen wie die Stadt Salzgitter gegen Schacht Konrad.

Weiß Braunschweig wie Atommüll behandelt werden muss?
Weiß Braunschweig wie Atommüll behandelt werden muss?

 

Der niedersächsische „SUPER-GAUL“ und ein riesiger Berg Atommüllfässer zierten den Braunschweiger Rathausplatz. Nicht zuletzt durch künstliche Nebelschwaden wurde die Neugierde von Passanten geweckt. Atommüllfässer rollten um das Rathaus herum und verstärkten die Lichterkette akustisch.

SUPER-GAU(L) in Braunschweig
SUPER-GAU(L) in Braunschweig

Ursula Schönberger von der AG Schacht Konrad (www.atommuellreport.de) mahnte auf der anschließenden Kundgebung einen verantwortungsvolleren Umgang mit Atommüll an. In diesem Sinne gehörten Betriebe zur Bearbeitung von radioaktiven Materialien, wie etwa Konditionierungsanlagen, nicht neben Wohnhäuser und Schulen. Schacht KONRAD sei ungeeignet zur Lagerung von Atommüll und dürfe nicht in Betrieb genommen werden.

Ursula Schönberger spricht für das Braunschweiger Land
Ursula Schönberger spricht für das Braunschweiger Land

Mit einer emotionalen Rede zur Entscheidung der Ratsmehrheit aus CDU und SPD für die Offenlegung eines Bebauungsplans mit rechtssicheren Erweiterungsmöglichkeiten für die Atomfirmen in Braunschweig erläuterte die BISS die nächsten rechtlichen Schritte und wie sich jeder mit Einwendungen auf Postkarten oder ausführlichen Einwendungen gegen den Bebauungsplan beteiligen kann.
Es werden Klagen kommen und die Finanzierung dieser Klagen über den bereits eingerichteten Rechtshilfefonds Strahlenschutz e.V. ist in vollem Gange.

Im Zeitraum vom 9. Februar bis 9. März können alle eine Einwendungspostkarte im Braunschweiger Rathaus abgeben oder mit 45ct in den nächsten Briefkasten einwerfen. Wer dabei Hilfe benötigt, kann sich an die BISS wenden.

Im Gegensatz zu Salzgitter stellt sich Braunschweig nicht energisch gegen den Ausbau der Atomfirmen im Stadtgebiet.

Oberbürgermeister Ulrich Markurth sollte sich ein Beispiel nehmen und ist aufgerufen, Profil zu zeigen und ein Konzept gegen die Atommüll-Drehscheibe Braunschweig zu entwickeln.

Der neue Bebauungsplan-Entwurf muss angepasst werden und darf einen, damals wie heute, nicht genehmigungsfähigen Standort für Industrie und Atommüll-Konditionierungsanlagen nicht rechtssicher manifestieren, sondern muss diesem eine eindeutige Absage erteilen.

Mit freundlichen Grüßen,
Bürgerinitiative Strahlenschutz Braunschweig e.V.

info@biss-braunschweig.de

Tel: (0 53 07) 4 97 26 47 (Anrufbeantworter wird täglich abgehört)
Mobil: 0151-27169868

Atomalarm 2013, Wohnen – stadt – Atomanlagen
Gammamonitor, Rechtsgutachten, Politische Gespräche,
Informationen, Öffentlichkeit, juristische Schritte,
Demonstrationen
https://www.biss-braunschweig.de

Lichterkette ums Rathaus: Mittwoch, 4.2., 18 Uhr

Am Mittwoch den 4. Februar findet die Lichterkette ums Rathaus statt.

  • ab 17:30 Uhr werden Fackeln gegen Spenden ausgegeben
  • um 18 Uhr wird die Lichterkette rund ums Rathaus in Braunschweig leuchten
  • Ab 18:30 Uhr folgt eine Kundgebung mit Informationen zu den nächsten möglichen Schritten und wie sich jeder beteiligen kann
  • Gegen 19 Uhr ist die Kundgebung beendet

Die BISS organisiert am Mittwoch den 4.2. eine Lichterkette um das Braunschweiger Rathaus, die den Protest von Menschen der Region gegen Erweiterungen der Atomfirmen in Braunschweig zeigen soll.

Route der Lichterkette ums Braunschweiger Rathaus am Mittwoch den 04.02.2015.

Der Protest richtet sich insbesondere gegen die Entscheidung von Ratsmitgliedern der CDU und SPD. Mit ihrer Mehrheit haben sie einen neuen Bebauungsplan auf den Weg gebracht, der den Atomfirmen weitreichende Erweiterungsmöglichkeiten einräumt.

Die Menschen in der Region sind aufgerufen, Einwendungen gegen den neuen Bebauungsplan an die Stadt Braunschweig zu schreiben. Die BISS wird sie darin unterstützen und heute auch über nächste Schritte auf der Kundgebung informieren.

BISS e.V.

Kommentar: Vertuschte Verantwortlichkeiten

Gleich noch ein Kommentar, diesmal zur nicht-öffentlichen Entscheidung über die Veröffentlichung des Bebauungsplans. Auch in diesem Fall ist der anonyme Autor der BISS bekannt. Der Kommentar wurde in fast identischer Form auch auf der Online-Plattform der Braunschweiger Zeitung gepostet.

Der Kommentar bemängelt, dass wegen der Entscheidung im Verwaltungsausschuss (VA) später nicht mehr erkennbar sein wird, wer letztlich abschließend dafür gestimmt hat, dass der B-Plan so veröffentlicht wird, dass weitreichende Erweiterungen möglich sind. Das ist offensichtlich. Dafür können wir sagen, wer im Planungs- und Umweltausschuss dafür gestimmt hat, denn weil das Ergebnis 7:4 ausgegangen ist, waren die Fraktionen von SPD und CDU offensichtlich vollständig anwesend (und haben einstimmig entschieden) – nämlich:

  • Reinhard Manlik, CDU
  • Peter Edelmann, CDU
  • Fritz Bosse, CDU
  • Fred Maul, CDU
  • Nicole Palm, SPD
  • Manfred Dobberphul, SPD
  • Detlef Kühn, SPD

Von den genannten Personen haben Reinhard Manlik, CDU, und Nicole Palm, SPD, auch einen Sitz im Verwaltungsausschuss, der abschließend entschieden hat.

Kommentar: Vertuschte Verantwortlichkeiten

Was ist das eigentlich für ein Demokratieverständnis, wenn so eine umstrittene und wichtige Entscheidung nicht von den gewählten Vertretern im Rat der Stadt in öffentlicher Abstimmung getroffen wird, sondern im geheim tagenden Verwaltungsausschuss?

Verstanden hätte ich es noch, wenn eine Verabschiedung durch den Rat der Stadt zu erheblichen Verzögerungen geführt hätte. Der Vorschlag lautete aber, den Beschluss auf einer Sondersitzung des Rates in der nächsten Woche zu fassen.

Folge: Es wird nur in den Akten stehen, dass zugestimmt wurde, nicht von wem. Und alle Stadtpolitiker, die aus Überzeugung, Unkenntnis oder Unwilligkeit, sich bei irgendwelchen Spezis in der eigenen Partei und in „wichtigen Netzwerken“ unbeliebt zu machen, bisher in Rat und PlUA auf genau dieses Ergebnis hingarbeitet haben, können (und werden) spätestens bei massiven Erweiterungen der Firmen oder einem größeren Störfall ungestraft behaupten, sie seien ja schon immer dagegen gewesen, mehr sei eben nicht möglich gewesen, man habe sich ja bemüht… und jedenfalls nie dafür gestimmt. Es wäre nicht das erste mal, dass hinterher und rückwirkend alle „im Widerstand“ waren.

Demokratie braucht klare (politische) Verantwortlichkeiten. Der VA ist ein gutes Instrument, um den Rat vor Arbeitsüberlastung durch Bagatellbeschlüsse zu schützen. Hier wurde er zur Verschleierung von Verantwortlichkeiten missbraucht. Und demnächst jammern dann mal wieder alle über Politikverdrossenheit…

PS: Herr Manlik fand im PlUA bei Redebeiträgen politisch nicht genehmer PlUA-Mitglieder mal wieder fast durchgängig Gespräche mit seinen CDU-Kollegen wichtiger, als die Argumente der anderen Seite zumindest anzuhören. Ich bezweifle, ob so ein Verhalten in der Grundschule eine Versetzung rechtfertigen würde. Ich kann nur jedem raten, sich das Verhalten mancher Stadtpolitiker (leider ganz speziell der CDU) einmal live anzusehen.

Politiker, die nicht bereit sind, andere Argumente überhaupt anzuhören? Geht so Demokratie?
In Braunschweig leider ja.

Kommentar: Rechtsstaat?

Als Rückblick auf den zweiten Prozess Eckert & Zieglers gegen Braunschweig erreichte uns unten abgedruckter Kommentar eines Beobachters, der anonym bleiben möchte, der BISS aber bekannt ist.

Die Überschrift „Rechtsstaat?“ verbindet diesen Kommentar einerseits mit unseren Überlegungen, dass etwas zwar juristisch korrekt, moralisch aber dennoch falsch sein kann; zum anderen erinnert er an die Betonung der Rechtsstaatlichkeit durch den städtischen Anwalt Dr. Schiller und durch CDU-Fraktionsvorsitzenden Reinhard Manlik im Sonder-PlUA, als man es pauschal als rechtswidrig bezeichnete, eine Erweiterung der Atomfirmen (mit aktuell höherem Risiko als an einem AKW!) zu verbieten – und dabei, der Eindruck drängte sich auf, den Gegnern unterstellte, ihre Forderungen unterhöhlten die Rechtsstaatlichkeit.

Dass der Rechtsstaat eine großartige und unersetzliche Errungenschaft ist, bleibt unbestritten. Verkommt er aber zu einem Gedankengebilde, in dessen Windschatten sich die Erweiterung von Atomfirmen neben Wohnhäusern und Schulen als alternativlos präsentieren kann, müssen Prioritäten geklärt werden.

Kommentar: Rechtsstaat?

Wo leben wir hier eigentlich? Trotz der eindeutigen Zusage der Verwaltung, den Rat und die Gremien unverzüglich zu benachrichtigen, wurde dem Rat ebendiese Information, dass ein Gerichtstermin anberaumt wurde, verschwiegen. Keinerlei Information.

Vor Beginn des Termins um 11:00 Uhr gab es ungewöhnlich starke Personenkontrollen am Eingang des Verwaltungsgerichts. Man hatte offenbar im Stillen verhandeln wollen, da für die Verhandlung, für die doch wohl öffentliches Interesse vorliegt Saal 1, also viel zu klein ausgewiesen war. Dieser wurde dann getauscht.

Am Ende der Verhandlung stand 15:00 Uhr als Termin für die Urteilsverkündung im Raum. Offensichtlich sollte hier durch einen Trick die Öffentlichkeit ausgeschlossen werden, denn um 15:00 war bereits alles gelaufen. (Es war dann auch wieder Saal 1.)

Öffentliche Verhandlungen haben auch öffentlich zu sein und dürfen nicht durch Tricksereien vor der Öffentlichkeit verborgen werden. Langsam sollten an der Durchführung der Rechtsstaatlichkeit in diesem unserem Lande doch ernste Zweifel aufkommen.

CDU und SPD sorgen für Ausbreitung der Atomfirmen in Braunschweig

– Pressemitteilung –

Im heutigen Planungs- und Umweltausschuss der Stadt Braunschweig stimmten CDU und SPD geschlossen für die Auslegung der Version des Bebauungsplans, die Rechtssicherheit bezüglich der Erweiterungsmöglichkeiten für die Atomfirmen in Braunschweig bedeutet.

Nun ist es geschehen. Das zuständige Gremium beschloss, dass der Entwurf des Bebauungsplans alle Interessen ausreichend berücksichtigt hat und deswegen nun ausgelegt werden soll.

Nun können alle Bürger noch persönliche Einwendungen vom 9. Februar bis zum 9. März bei der Stadt einreichen. Langer Hof 8, 38100 Braunschweig.

Falls Sie dies tun wollen, können Sie sich auch an die BISS wenden. Wir können dabei unterstützen. Es reicht aber auch ein formloser Brief, der in den Rathausbriefkasten gesteckt wird.

Heute hat sich offenbart, dass die Volksvertreter immer noch keine Vision für die Zukunft Braunschweigs haben. Der „Rat“ will nur nicht vor Gericht einen Angriff auf den Bebauungsplan verlieren. Darum gesteht man den Atomfirmen Erweiterungsmöglichkeiten zu, anstatt sie zu beschränken.

Die BISS sagt dazu:

Braunschweig – Stadt des Atommülls

Nein danke!