Alle Beiträge von admin

Diffamierungen – Offener Brief an Heidemarie Mundlos

Offener Brief

Sehr geehrte Frau Mundlos,

im Beitrag „Eckert & Ziegler Kompromiss – Das sagen die Fraktionen“ auf regionalbraunschweig.de finden sich Zitate Ihrerseits, die nicht der Wahrheit entsprechen und geeignet sind, den Tatbestand der üblen Nachrede zu erfüllen bzw. die BISS, die BIBS und diesen Gruppen zugeneigte Menschen zu diffamieren. Wir fordern Sie daher auf, dass Sie entweder Belege für Ihre Behauptungen erbringen oder sich zeitnah öffentlich entschuldigen und Ihre Aussagen richtigstellen.

Im Einzelnen:

  • Sie resümieren, der BISS ginge es nicht um mehr Sicherheit und Klarheit für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Dies steht im klaren Gegensatz zur grundsätzlichen Einstellung aller BISS-Mitglieder und auch ganz konkret im absoluten Gegensatz zur Vereinssatzung. Gerade die Sorge um die Sicherheit hat uns als Bürgerinitiative auf den Plan gerufen und war seither der Motor unserer Arbeit. Mit unseren Veröffentlichungen klären wir die Braunschweigerinnen und Braunschweiger darüber auf, wie die Dinge vor Ort liegen. Dabei ergibt sich stets das klare Bild: Dieser Standort ist ungeeignet und würde heute nicht mehr genehmigt werden.
  • Weiterhin unterstellen Sie ausschließliche Wahlkampfinstrumentalisierung des Themas Eckert und Ziegler. Dies widerspricht der Tatsache, dass wir seit unserer Gründung durchgängig informiert haben und gerade nicht nur dann, wenn Wahlen anstanden. Nicht zuletzt tritt die BISS zu keiner Wahl an. Sie ist weder Partei noch Wählergemeinschaft.
  • Zudem klagen Sie an, die BISS würde wider besseres Wissen Ängste schüren. Dies trifft nicht zu: Gerade deshalb, weil wir selbst anfangs den Umfang dessen, was an Gefährdungspotential und an Fehlern der Vergangenheit vorliegt, unterschätzt haben, wissen wir sehr genau, wovon wir sprechen. Dieses Wissen teilen wir mit der Öffentlichkeit, weil sie unseres Erachtens ein Recht darauf hat, informiert zu sein. Dass es hier um Sachverhalte geht, die geeignet sind, Ängste hervorzurufen, liegt in der Natur der Sache und ist nicht durch uns künstlich und unbegründet verursacht.
  • Schließlich wiederholen Sie, was Sie uns bereits vor Jahren vorwarfen und was noch immer nicht korrekt ist: Sie unterstellen, die BISS sei verantwortlich dafür, dass Kinder und Familienangehörige von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Nuklearfirmen „wie Aussätzige behandelt“ wurden und dass die BISS die BIBS billigend einen Riss durch die Bevölkerung in Kauf genommen habe. Keiner von uns hat sich an derartiger Diskriminierung beteiligt oder dazu aufgerufen. Wir haben im Gegenteil mehrfach Gespräche angeboten, die jedoch nicht angenommen wurden. Wenn jetzt ein Riss durch die Bevölkerung geht, dann deswegen, weil hier ein städtebaulicher Konflikt vorliegt, der eben nicht von der BISS verursacht wurde, sondern von den beteiligten Entscheidern.

Sie hatten in der Vergangenheit bereits mindestens einmal große Teile dieser Behauptungen öffentlich geäußert. Daraufhin hatte die BISS um konkrete Belege für Ihre Äußerungen gebeten und Ihnen hierzu ein Dialogangebot unterbreitet. Auf beides haben Sie nicht reagiert. Wir sind jedoch nach wie vor bereit, mit Ihnen über konkrete Fakten und greifbare Fälle in Dialog zu treten (Wer, wann, was, wo, wem gegenüber?).

Die BISS mit ihren Mitgliedern repräsentiert einen organisierten, engagierten Teil der Bürger und Bürgerinnen von Thune, Wenden und Harxbüttel.  Mit ihren Aussagen treffen Sie nicht nur die häufig sichtbaren und weniger sichtbaren Mitglieder unseres Vereines, sondern eine Vielzahl von uns nahestehenden Bürgerinnen und Bürgern. Insofern erwarten wir als BISS eine Aufklärung oder eine Richtigstellung Ihrer Behauptungen im Namen aller Mitglieder und BISS-Nahestehenden. Bei einer erfahrenen Person in der Öffentlichkeit gehen wir von einer zeitnahen Aufklärung und Reaktion ihrerseits aus.

Sollten Sie keinen Bedarf an einem Austausch sehen bzw. sollte auch nach dieser Wiederholung ihrer Aussagen in keiner Form uns bzw. der Öffentlichkeit gegenüber eine Aufklärung oder Entschuldigung Ihrerseits erfolgen, so müssen wir Ihre Behauptungen leider als vollständig haltlos und in besonderem Maße diffamierend annehmen. In diesem Fall behalten wir uns weitere Schritte vor.

BISS e.V.

Offener Brief Heidemarie Mundlos

Mahnwache, bevor „Denk Deine Stadt“ heute beginnt

Die BISS macht eine Mahnwache gegen die Nichtberücksichtigung einer Zukunftsplanung zum Industriegebiet in Braunschweig-Thune.

Dort wollen die Atomfirmen Eckert & Ziegler und GE Healthcare Buchler in Zukunft die industrielle Verarbeitung radioaktiver Stoffe und von Atommüll erweitern.

Die Behandlung dieses Themas im Rahmen der Stadtentwicklungsplanung „Denk Deine Stadt“ scheint aber trotz zahlreicher Vorschläge von Bürgerinnen und Bürgern irgendwie untergegangen zu sein.

Mahnwache: 17:15 Uhr, Heideblick, Lessinggymnasium

Denk Deine Stadt: 18 Uhr, Aula, Lessinggymnasium, Heideblick 20

BISS e.V. Sonntagsspaziergang am 13. August um 14 Uhr

Wir führen Diskussionen mit Gästen zu den Themen um Eckert & Ziegler und den ungeeigneten Standort der Atomanlage in Braunschweig Thune.

Heute: mit einem Vorstandsmitglied des BUND-BS (Bund für Umwelt und Naturschutz, Kreisgruppe Braunschweig).

Kommen Sie vorbei und informieren Sie sich.

Ort: Vor dem Firmengelände von Eckert & Ziegler, Gieselweg 1, 38110 Braunschweig.

BISS e.V.

Braunschweig akzeptiert Mogelpackung: Zwischenlager in Sichtweite der Schule

 – PRESSEMITTEILUNG der BISS –

Der Stadt Braunschweig droht eine Schadensersatzklage durch den Atommüll- und Radiomedizinkonzern Eckert & Ziegler, weil es zu Verzögerungen bei der Bearbeitung ihres Antrages auf eine neue Halle zur Konditionierung des Atommülls gekommen ist. Die Lösung der Verwaltung besteht in Kungelei um die Zukunft der Braunschweiger Bevölkerung: Dem Rat der Stadt Braunschweig liegt der Vorschlag der Verwaltung vor, dass Eckert & Ziegler ein Atommüll-Zwischenlager im Braunschweiger Wohngebiet und neben Schulen etablieren darf, wenn im Gegenzug kein Schadensersatz gefordert wird.

Mittelpunkt der Verhandlung ist nach wie vor offenbar die neue Halle, ursprünglich gedacht als Konditionierungshalle. Diese Halle soll nun ausschließlich zur Lagerung radioaktiver Stoffe verwendet werden. Die Verwaltung präsentiert dies als Fortschritt. Dabei hinterfragt sie aber nicht, ob an anderer Stelle auf dem Gelände die Produktion bzw. Konditionierung erweitert wird. Ökonomische Logik gibt jedoch vor, dass Eckert & Ziegler genau dies plant. Die Errichtung der neuen Halle bedeutet nur eines: Manifestierung des faktisch bereits existenten Container-Zwischenlagers. Nur nicht mehr unter freiem Himmel. Die Strahlenbelastung aber bleibt dieselbe. Eckert & Ziegler möchte darüber hinaus zusätzlich zur Atommüll-Lagerhalle auch weiterhin Atommüll-Container unter freiem Himmel lagern.

Die Stadtverwaltung schlägt weiterhin vor, zukünftig keinerlei Beschränkungen gegen die Ausweitung des Atomgeschäfts der Firmen in Braunschweig festzulegen. Offenbar ist die Gesundheit der Bevölkerung in der Diskussion zu einer leeren Worthülse geworden. Die Firmen streben sogar die Zulässigkeit von Störfallbetrieben an. Eine solche Klassifizierung bringt bei Stör- und Unfällen deutlich höhere Risiken mit sich.

Was vielen BraunschweigerInnen nicht klar ist: Der neue Bebauungsplan wird massive Erweiterungen am Standort ermöglichen. Diese Erweiterungen werden in erster Linie zum Nachteil der AnwohnerInnen und der Bürgerschaft Braunschweigs ausfallen, nämlich in Form von Lärmemissionen, Lärm durch Nachtschichten, höheren Bauten, größeren Bauflächen und vielem mehr.

Die Stadtverwaltung wird auch zukünftig öffentlich betonen, dass keine Erweiterung zu erwarten sei. Das Niedersächsische Umweltministerium hingegen gibt bekannt, dass Eckert & Ziegler bereits mehr als 100.000 Fässer mit atomarem Abfall für Fremdfirmen und mehr als 40 Konrad-Container mit Atommüll für andere Bundesländer konditioniert hat. Angesichts dieser Fakten hilft es wenig, dass Eckert & Ziegler keine Materialien aus dem Rückbau der Atomkraftwerke oder aus der Asse bearbeiten will und es nur um „schwachradioaktive“ Stoffe ginge: Die vorhandenen Stoffe strahlen nicht weniger, in der Medizin sogar teilweise deutlich mehr. Auch „schwachradioaktive Abfälle“ können extrem stark strahlen. Hiermit ist lediglich gemeint, dass es sich nicht um Kernbrennstoffe handeln darf (und somit Kernschmelzen ausgeschlossen sind).

Braunschweig verlässt sich auf das Landesumweltministerium in Hannover, das die enorm hohe Strahlengenehmigung Eckert & Zieglers schon viel zu lange ohne Ergebnis überprüft. Dabei hat sich bereits herausgestellt, dass die Strahlengenehmigung gar nicht gültig sein kann, weil die dafür notwendigen Voraussetzungen bei Eckert & Ziegler nicht vorhanden sind. Vorübergehend stillgelegt wird die Atomfirma deswegen trotzdem nicht.

Was also bringt der „Deal“ für Braunschweig?

  1. ein Atommüll-Zwischenlager, das immer größer werden wird
  2. eine Atommüll-Verpackungsanlage mit einer Genehmigung, nicht nur den eigenen Atommüll zu verarbeiten
  3. einen Standort, mitten in einem Wohngebiet, neben Schulen und KiTas, der für die Zukunft auf Erweiterung geplant ist. Und zwar für Atombetriebe und Störfallbetriebe.

Die BISS betont:

Der Standort für die Atomfirmen ist falsch und stellt ein unverantwortlich hohes Risiko für die Anwohnerschaft und ganz Braunschweig und Umgebung dar. Die Firma und die Landesregierung sind dringend aufgefordert, alternative Standorte möglichst weit entfernt von Wohn- und Arbeitsstätten zu suchen. Die Erhöhung der Strahlengenehmigung aus dem Jahr 2004 muss unmittelbar und vollständig zurückgenommen werden.