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Feuer bei Buchler – Was bedeutet das?

Die Firma Buchler ist die ursprüngliche Chemie- und Nuklear-Firma am Standort Braunschweig-Thune.

Als die Entsorgungskommission (ESK) des Bundesumweltministeriums 2012 und 2013 im Nachgang zur Reaktorkatastrophe von Fukushima am 11.März 2011 einen Bericht zur Untersuchung der Nuklearstandorte in Deutschland herausgab, betrachtete sie auch den Standort von Eckert & Ziegler in Braunschweig.

Die ESK betont darin den besonderen Status dieses Standortes, weil im Rahmen dieser Untersuchungen nur Eckert & Ziegler betrachtet werden sollte, aber dabei natürlich auch eine Risikoerhöhung durch die Nähe der beiden Firmen GE Healthcare (radioaktive Pharmazie/Jod131) und Buchler (Chemieanlage) zu erwarten ist, was noch zu betrachten wäre.

Aufgrund des Ausbleibens dieser geforderten Betrachtung erstellte die BISS auf der Berechnungsgrundlage der ESK einen Stresstest, der eine Worst Case Betrachtung im Falle einer 0,1%igen Freisetzung von radioaktiven Inventaren darstellt. Im Ergebnis müssten bei einem solchen angenommenen Unfall alle Anwohner bis zu einer Entfernung von 20km evakuiert werden. Die Korrektheit dieses Stresstest wurde durch eine Gutachterin bestätigt.

Mit der Störfallanalyse musste dann auch Eckert & Ziegler eine umfangreichere Betrachtung von Störfällen am Standort durchführen. Das Landesumweltministerium betonte in mehreren Gesprächen mit der Stadt Braunschweig und der BISS, dass bei der Prüfung der Störfallanalyse sämtliche Unfälle am Standort Braunschweig mit einbezogen worden sind.

Und nun, 11 Jahre später, hat das Landesumweltministerium im Rahmen der Prüfung der Strahlengenehmigung von Eckert & Ziegler viele der Klagepunkte der Anwohner im Gerichtsverfahren gegen diese Strahlengenehmigung tatsächlich erfüllt und damit auch Gefährdungspotentiale reduziert.

Und trotzdem… am 7.7.2023, morgens um 7:15 Uhr …

Feuer bei Buchler – Was bedeutet das?

Es bedeutet: die ESK hatte Recht und die BISS hatte Recht, dass der Standort mitten im Wohngebiet, neben Schulen, KiTas und Kindergärten mit allen seinen Gefährdungen betrachtet werden muss und verlegt werden sollte. Ein Feuer bei Buchler ist auch eine Gefahr für die Nuklearanlagen von Eckert & Ziegler und GE Healthcare.

Gut, das nichts passiert ist. Schade, dass eine Pressemitteilung der Feuerwehr recht viel Zeit braucht, bis sie die Anwohner erreicht. Denn die Feuerwehr hat noch Maßnahmen zur „Entrauchung“ durchgeführt. Aber Anwohner waren nie in Gefahr.

BISS e.V.

 

Immer noch keine Umsetzung der Brandschutzvorgaben bei E&Z

Die BISS hatte im August 2022 mit Oberbürgermeister Dr. Th.Kornblum und Landesumweltminister Olaf Lies zu den immer noch nicht umgesetzten Brandschutzvorgaben bei Eckert  & Ziegler aus dem TÜV Gutachten von 2013 gesprochen.

In diesem Gespräch wurde das Bauordnungsamt Braunschweig angewiesen, sich um die Überwachung der Umsetzung der Brandschutzvorgaben zu kümmern. Nach neuestem Kenntnisstand aus dem Bezirksrat 322 (Nördliche Schunter/ Okeraue), auf Anfrage der Grünen und der BIBS, sind die Brandschutzvorgaben noch immer nicht umgesetzt.

Nach 10 Jahren könnten doch mal endlich die Brandschutzvorgaben in einem gefährlichen Nuklear-Betrieb wie Eckert  & Ziegler umgesetzt sein.

Bis zum Jahr 2012 war noch nicht einmal eine Störfallanalyse vorhanden, die die Grundlage für die Strahlengenehmigung von Eckert  & Ziegler sein muss. Die Prüfung dieser Störfallanalyse durch den TÜV zeigte einige Schwächen im Sicherheitsnachweis auf. Unter anderem fehlende Brandschutzmaßnahmen.

Mittlerweile sind, auch durch den Druck der Anwohnerklage von 2019 gegen die Strahlengenehmigung von Eckert & Ziegler, ein Großteil der 18 Auflagen aus dem TÜV Gutachten und der Klagepunkte der Anwohner durch das Landesumweltministerium erfüllt worden. Aber eben noch nicht alle.

Darum fordert die BISS erneut eine Stellungnahme vom Oberbürgermeister zum Status und zu den Absichten der Stadt Braunschweig bei der Kontrolle der Umsetzung der Brandschutzvorgaben bei Eckert & Ziegler.

Näheres folgt.

BISS e.V.

Fachtagung zu der Sicherheit von Zwischenlagern

Zwischen. Sicher? Ende?

Die BISS hat auch an der Fachtagung des Atommüllreport in Hannover teilgenommen.

Die Zwischenlagerung von schwach- und mittelradioaktivem Atommüll in Braunschweig-Thune bei der Firma Eckert & Ziegler ist von den gleichen Problemen betroffen, wie die Zwischenlagerung des hochradioaktiven Atommülls. Beides ist gefährlich und für beides wird noch immer ein geeignetes Endlager gesucht.

Wobei Schacht Konrad bislang immer noch von der Landesregierung als das Endlager für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll ausgebaut wird, obwohl die Überprüfung der Sicherheit nach dem Stand von Wissenschaft und Technik noch nicht durchgeführt worden ist.

Die Probleme sind vielfältig. Es fehlt ein Konzept zur Zwischenlagerung. Und es fehlt Wissen, das noch erforscht werden muss.

  • Wo soll gelagert werden? Was ist sicherer? Viele Transporte oder viele Standorte?
  • Wie sicher müssen Zwischenlager gegen Terror- und Kriegsgefahren gerüstet sein?
  • Wie lang dürfen die Behälter für den hochradioaktiven Atommüll noch genutzt werden, bevor sie neu verpackt werden müssen?
  • Wieviele Umverpackungsanlagen werden benötigt? Und wo werden sie gebaut?
  • Wieviel Menschen müssen dafür ausgebildet werden?

Um nur einige Probleme zu nennen.

Eine kurze Zusammenfassung ist in dem Tagesschau Bericht zu sehen.

BISS e.V.

Atommüllreport: Fachtagung Zwischenlagerung am 23. Juni 2023

atommuellreport.de Der Atommüllreport veranstaltet eine Fachtagung  zum Thema Zwischenlagerung.
Anmeldung unter: https://www.atommuellreport.de/projekte-termine/fachtagungen.html

Trotzdem der Atomausstieg offiziell vollzogen worden ist, gibt es immer noch Probleme, die nicht gelöst sind. Wie zum Beispiel die Lagerung der radioaktiven Abfälle.

Spätestens seit der offiziellen Bekanntgabe, dass die Standortsuche für ein tiefengeologisches Lager mehrere Jahrzehnte länger dauern wird, ist offensichtlich, dass eine sichere Zwischenlagerung der radioakven Abfälle und bestrahlten Brennelemente für viele weitere Jahrzehnte gewährleistet werden muss.

Es muss sichergestellt werden, dass auch im Jahr 2100 eine sichere Lagerung und eine sichere Handhabung der Abfälle möglich ist. Bei einem so langen Zeitraum hilft es nicht
weiter, mit besseren Rechenmethoden eine etwas längere Haltbarkeit der Castor-Behälter
nachzuweisen, so zu tun, als würde Schacht KONRAD die Probleme mit den schwach– und
mittelradioakven Abfällen lösen können oder über Anordnungen den Verbleib der radioak-
ven Abfälle in Zwischenlagern ohne Genehmigung zu regeln.
Stattdessen muss jetzt ein Konzept für die offensichtlich notwendige Langzeit-Zwischenlagerung erarbeitet werden.

Mit der Fachtagung Zwischenlagerung möchte der Atommüllreport einen Beitrag zur Diskussion leisten.

Das Fachportal www.atommuellreport.de leistet einen Beitrag zur gesellschaftlichen Auseinandersetzung um einen verantwortbaren Umgang mit Atommüll. Das Fachportal soll als langfristige Ressource das Wissen über den Atommüll über viele Jahrzehnte erhalten.

BISS am 1.Mai beim DGB im Bürgerpark

Die BISS hat wie jedes Jahr an der 1. Mai Demonstration vom Burgplatz zum Bürgerpark und dem anschließenden internationalen Fest im Bürgerpark teilgenommen.

Wir haben unseren Stand auch dieses Mal wieder gemeinsam mit der AG Schacht Konrad präsentiert und vielen Besuchern einen Einblick in unsere Arbeit und zum Status der Klage gegen die Strahlengenehmigung von Eckert & Ziegler gegeben.

Vielleicht könnt ihr die Daten ja bereits mit Informationen füllen, oder fragt nochmal bei uns nach.

Zum Beispiel bei einer Montags-Mahnwache am Gieselweg.

Eure

BISS e.V.