In der vergangenen Woche hat die Kommunalpolitik beschlossen, dass auf dem aktuellen Thuner Industriegelände eine neue Lager- und Produktionshalle gebaut werden darf. Einige Politiker haben offensichtlich sowieso kein Problem damit, dass hier in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung und dem Schulzentrum eine Erweiterung der industriellen Betriebe vor sich geht. Andere, wie z.B. die Grünen, teilen unsere Sorgen, stimmten jedoch der Erweiterung ebenfalls zu. Ihre Begründung (hier verkürzt wiedergegeben): Eine Verweigerung würde aus juristischen Gründen die Veränderungssperre und den neuen Bebauungsplan gefährden. Unsere Beratungen mit Fachleuten kommen zu einem anderen Schluss: Einer Erweiterung zuzustimmen war ein Fehler. Die Erweiterung gefährdet den neuen Bebauungsplan und führt zu einem noch höheren Gefahrenpotential für die Anwohner und über 1200 Schülerinnen und Schüler!
Den Unmut, den die Entscheidung der Kommunalpolitiker insbesondere während der Bezirksratssitzung bei den Bürgerinnen und Bürgern hervorrief, teilen wir somit. Allerdings distanzieren wir uns deutlich von den verbalen Entgleisungen. Auch wenn die Stimmung emotional sehr aufgeladen ist und der eine oder andere Kommentar nicht ausbleiben kann, so sind persönliche Beschimpfungen (wie sie insbesondere Grünen-Bezirksratsmitglied Carsten Schröter hören musste) nicht in Ordnung! Wir stehen als BISS e.V. für eine deutliche Sprache, die aber eben auch immer sachlich ist. Wir fordern daher alle besorgten Bürgerinnen und Bürger auf: Machen Sie Ihrem Unmut weiterhin Luft! Aber bleiben Sie dabei fair! Auch wenn Verunglimpfungen durch Sprecher des Thuner Industriekomplexes (z.B. „moderne Taliban“, „Kindersoldaten“, „Laienhysterie“) schon seit längerem die Stimmung anheizen.