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Eilbedürftig!? Überschreitung des Grenzwerts für radioaktives C14

Das Niedersächsische Umweltministerium teilt heute mit, dass vor über 7 Wochen eine Überschreitung des monatlichen Grenzwerts für das radioaktive C14 bei Eckert & Ziegler in Braunschweig stattgefunden hat.

https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/meldepflichtiges-ereignis-der-eckert-ziegler-nuclitec-gmbh-in-braunschweig-237467.html

Meldepflichtiges Ereignis der Eckert & Ziegler Nuclitec GmbH in Braunschweig

Bei der Auswertung der Messungen zur Ableitung radioaktiver Stoffe mit Luft stellte das Braunschweiger Strahlen- und Medizintechnikunternehmen Eckert & Ziegler Nuclitec GmbH fest, dass für den Monat September 2024 die maximal zulässige Ableitung pro Monat für das Radionuklid C-14 über den Kamin 4 überschritten wurde.

Eine Überschreitung von maximal zulässigen Aktivitätsabgaben ist grundsätzlich meldepflichtig. Sie wurde dem Ministerium als Aufsichtsbehörde gemäß der Atomrechtlichen Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung fristgerecht als Ereignis der Kategorie E (Eilbedürftig) gemeldet.

Fachleute des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) haben vorsorglich zur Beweissicherung Boden- und Bewuchsproben in der Umgebung der Betriebsstätte genommen.

Die maximal zulässige Ableitung für das Kalenderjahr 2024 wird voraussichtlich unterschritten und damit der Grenzwert von 0,3 Millisievert effektiver Dosis im Kalenderjahr für Einzelpersonen der Bevölkerung eingehalten.

Das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz hat veranlasst, dass die Eckert & Ziegler Nuclitec GmbH die Produktionsprozesse in allen Arbeitsbereichen, deren Abluft über Kamin 4 geführt wird, untersucht und daraus gegebenenfalls resultierende Optimierungsmaßnahmen bezüglich der Ableitungen radioaktiver Stoffe darlegt.

Auch regionalheute.de berichtet.

https://regionalheute.de/braunschweig/radioaktiver-vorfall-in-braunschweig-grenzwertverstoss-bei-eckert-ziegler-braunschweig-1732537493/

Wie sich hiermit wieder einmal bestätigt, „durch messen wird das Schwein nicht leichter (eigentlich schwerer)“. In diesem Fall sollte durch messen der radioaktiven Abluftwerte bei Eckert & Ziegler ein Unfall verhindert werden. Stattdessen riskiert man radioaktive Strahlung mitten im Wohngebiet neben Schulen und KiTas und beteuert, dass es beim nächsten Mal besser wird.

Dieser „Unfall“ hat wieder einmal bewiesen, dass das Messen diese Vorkommnisse, in der Verarbeitung radioaktiver Stoffe mit einer Genehmigung für Abluft in die Umgebung, nicht verhindern kann, was einem der normale Menschenverstand auch schon sagen könnte.

Und sollte einmal etwas schwerwiegenderes passieren, wann werden wir als Bevölkerung dann benachrichtigt?

Wie viele Unfälle müssen passieren, bis dieser Standort keine Gefahr mehr darstellen darf?

Herr Oberbürgermeister Dr. Kornblum, kümmern sie sich endlich richtig.

BISS e.V.

 

Leserbrief im Schunterkurier

Der Schunterkurier hat in der aktuellen Ausgabe einen Leserbrief von mir in gekürzter Fassung abgedruckt. Hier ist der Leserbrief in voller Länge zu sehen. Die Passagen, die im Schunterkurier fehlen, sind hier hervorgehoben:

Die Nuklearfirma Eckert & Ziegler in Braunschweig-Thune

Wie im Schunterkurier bereits geschrieben hat das Nds. Umweltministerium eindeutig erklärt: „Es werden keine radioaktiven Abfälle der Landessammelstelle Niedersachsen zur Lagerung nach Braunschweig gebracht.“ Allerdings steht in der Antwort auch, dass über 8.000 der in Leese lagernden Atomfässer Eckert & Ziegler gehören und Eckert & Ziegler diese in Braunschweig-Thune im Rahmen der Genehmigungen lagern darf. Da Eckert & Ziegler angibt in Braunschweig bis zu 15.000 Fässer lagern zu dürfen, besteht die reale Sorge, dass zumindest ein Teil dieser 8.000 Fässer nach Braunschweig kommt.

Die Aussage von Herrn Schwarzl im Schunterkurier, dass die „Lagermöglichkeiten in Thune ausreichen“ und zukünftig die radioaktiven Abfälle auch weiterhin in Braunschweig verarbeitet werden, besorgt mich jedoch sehr. Ist es wirklich sinnvoll eine bundesweit bedeutende Abfallanlage, zu der laut Nds Umweltministerium „mehrere tausend Ablieferer“ ihren radioaktiven Müll schicken, in enger Nähe zu Wohnungen und Schulen und Kitas zu betreiben?

Für die von der BISS erstellte Störfallbetrachtung, die von Herrn Schwarzl als falsch betrachtet wird, wurde das offizielle Formelwerk benutzt. Wir haben berechnet, was passieren würde, wenn bestimmte radioaktive Stoffe in einem Umfang freigesetzt werden, der lediglich 0,1% – also 1 Tausendstel – der Umgangsgenehmigung entspricht. Das Ergebnis ist eindeutig: Aufgrund der enorm hohen Genehmigung wäre eine großflächige Evakuierung der Bevölkerung notwendig.

Herr Schwarzl weist korrekt darauf hin, dass das Nds. Umweltministerium diesen Stresstest aufgrund angeblich „unzutreffender Annahmen“ bislang ablehnt. Wichtig ist hierbei allerdings zu erwähnen, dass sich die zuständigen Sachbearbeiter bislang nicht mit den Details dieses Stresstests auseinandergesetzt haben. Die zuständigen Sachbearbeiter argumentieren, dass die Freisetzung von 0,1% des erlaubten radioaktiven Inventars viel zu hoch sei ohne im Detail hierfür die Gründe zu nennen. Die Bürger*innen der BISS haben mehrfach versucht, hierzu mit den zuständigen Sachbearbeitern in einen fachlichen Austausch zu treten. Das ist bislang jedoch leider nicht geglückt.

Wir haben also aktuell die Situation, dass es eine von Eckert & Ziegler geheim gehaltene Störfallanalyse gibt, von der allerdings aufgrund einer Panorama-Recherche schon nachgewiesen ist, dass sie die betroffene Radioaktivität unterschätzt. Und wir haben die transparent offengelegte Stresstest-Analyse der BISS, die mit dem offiziellen Formelwerk nachweist, dass bereits die Freisetzung eines winzigen Bruchteils des genehmigten Inventars dramatische Konsequenzen für die Bevölkerung hätte. Interessanterweise hat das Nds. Umweltministerium vor zwei Jahren die erteilte Umgangsgenehmigung für Eckert & Ziegler wegen fehlender Sicherheitsnachweise zumindest vorübergehend durch eine nachträgliche Auflage wegen fehlender Sicherheitsnachweise erheblich eingeschränkt.

Dr. Thomas Huk

Atomnarren: Kuchenspenden für das „Märchen Café“ gesucht!

Die Braunschweiger Atomnarren betreiben wieder das Märchen Café zum Weihnachts-Kindertheater der Studiobühne Braunschweig in der Neustadtmühle.

Wie die letzten Jahre auch wollen wir wieder gespendete Kuchen und Weihnachtsgebäck gegen Spende an die vielen kleinen und großen Besucher des Weihnachtsmärchens ausgeben.

 

Für 6 Vorführungen eröffnen wir ein Märchen Café und betreuen in den Theater-Pausen, sowie davor und danach, alle genussvollen Besucher der Kindervorstellungen.

Den Ertrag aus den Geld-Spenden aus dem Märchen Café  nutzen die Atomnarren für die Bestückung des ASSE-Geisterschiffes beim Braunschweiger Karneval, dem Schoduvel.

studiobuehne Weihnachtsmärchen

 

Dieses Weihnachtstheater-Wochenende findet vom

6. – 8. Dezember

in der Neustadtmühle statt.

Dafür suchen wir wieder Eure Kuchen- und Gebäck-Spenden. Wir benötigen Kuchen, Blechkuchen, Kekse und Muffins.

 

Ihr könntet die Kuchen-Spenden direkt in die Neustadtmühle bringen, 45 Minuten vor den Veranstaltungen, oder wir holen sie auch gern bei euch ab.

Bitte meldet euch bei uns (info@braunschweiger-atomnarren.de) oder bei der BISS (info@biss-braunschweig.de), wenn ihr etwas spenden möchtet.

Danke

Eure Braunschweiger Atomnarren

Atomfabrik Lingen schließen – Keine Geschäfte mit Rosatom

Lingen_keinGeschaeft_Rosatom_header_x2.pngAnstatt den Atomausstieg zu vollenden, lässt die deutsche Politik die Atom-Fabrik in Lingen ungehindert weiter laufen. Mit Hilfe Russlands soll die Produktion dort sogar noch deutlich ausgeweitet werden. Damit würde Lingen zur zentralen Drehscheibe der europäischen Atomindustrie – mit Putin am Schalthebel.

Anfang Januar 2024 hat das niedersächsische Umweltministerium eine offizielle  Öffentlichkeitsbeteiligung für dieses Vorhaben gestartet. .ausgestrahlt hat gemeinsam mit weiteren Organisationen rund 11.000 Einwendungen von Bürger*innen gegen den geplanten Ausbau der Atom-Fabrik Lingen an den grünen Umweltminister Christian Meyer übergeben. Zudem hat .ausgestrahlt in einem ausführlichen Gutachten begründet, warum der Ausbau gestoppt werden muss. Diese und alle weiteren Argumente gegen den Ausbau werden ab dem 20. November in Lingen mit der Genehmigungsbehörde diskutiert bzw. „erörtert“.

Weiter lesen auf .ausgestrahlt …

Ahaus, Castor-Autobahn-Transporte

Das OVG Münster hat jetzt für den 3. / 4. Dezember die mündliche Verhandlung der Klage der Stadt Ahaus gegen die Einlagerungsgenehmigung für die 152 Castoren aus Jülich angesetzt. Direkt danach könnte auch schon das Urteil kommen. Die juristische Auseinandersetzung um die völlig verpeilten, saugefährlichen und sauteuren Autobahncastoren dauert schon sieben Jahre, jetzt wird es Ernst.
Der Ausgang ist offen.