Das neue Plakat auf dem BISS Hänger wendet sich gegen die „zukunftsorientierten“ Erweiterungsmöglichkeiten für Eckert & Ziegler, die die Stadt Braunschweig sich mit der Drohung einer Schadensersatzklage aufzwingen lassen will.
BISS e.V.
Die BISS macht eine Mahnwache gegen die Nichtberücksichtigung einer Zukunftsplanung zum Industriegebiet in Braunschweig-Thune.
Dort wollen die Atomfirmen Eckert & Ziegler und GE Healthcare Buchler in Zukunft die industrielle Verarbeitung radioaktiver Stoffe und von Atommüll erweitern.
Die Behandlung dieses Themas im Rahmen der Stadtentwicklungsplanung „Denk Deine Stadt“ scheint aber trotz zahlreicher Vorschläge von Bürgerinnen und Bürgern irgendwie untergegangen zu sein.
Mahnwache: 17:15 Uhr, Heideblick, Lessinggymnasium
Denk Deine Stadt: 18 Uhr, Aula, Lessinggymnasium, Heideblick 20
Wir führen Diskussionen mit Gästen zu den Themen um Eckert & Ziegler und den ungeeigneten Standort der Atomanlage in Braunschweig Thune.
Heute: mit einem Vorstandsmitglied des BUND-BS (Bund für Umwelt und Naturschutz, Kreisgruppe Braunschweig).
Kommen Sie vorbei und informieren Sie sich.
Ort: Vor dem Firmengelände von Eckert & Ziegler, Gieselweg 1, 38110 Braunschweig.
BISS e.V.
– PRESSEMITTEILUNG der BISS –
Der Stadt Braunschweig droht eine Schadensersatzklage durch den Atommüll- und Radiomedizinkonzern Eckert & Ziegler, weil es zu Verzögerungen bei der Bearbeitung ihres Antrages auf eine neue Halle zur Konditionierung des Atommülls gekommen ist. Die Lösung der Verwaltung besteht in Kungelei um die Zukunft der Braunschweiger Bevölkerung: Dem Rat der Stadt Braunschweig liegt der Vorschlag der Verwaltung vor, dass Eckert & Ziegler ein Atommüll-Zwischenlager im Braunschweiger Wohngebiet und neben Schulen etablieren darf, wenn im Gegenzug kein Schadensersatz gefordert wird.
Mittelpunkt der Verhandlung ist nach wie vor offenbar die neue Halle, ursprünglich gedacht als Konditionierungshalle. Diese Halle soll nun ausschließlich zur Lagerung radioaktiver Stoffe verwendet werden. Die Verwaltung präsentiert dies als Fortschritt. Dabei hinterfragt sie aber nicht, ob an anderer Stelle auf dem Gelände die Produktion bzw. Konditionierung erweitert wird. Ökonomische Logik gibt jedoch vor, dass Eckert & Ziegler genau dies plant. Die Errichtung der neuen Halle bedeutet nur eines: Manifestierung des faktisch bereits existenten Container-Zwischenlagers. Nur nicht mehr unter freiem Himmel. Die Strahlenbelastung aber bleibt dieselbe. Eckert & Ziegler möchte darüber hinaus zusätzlich zur Atommüll-Lagerhalle auch weiterhin Atommüll-Container unter freiem Himmel lagern.
Die Stadtverwaltung schlägt weiterhin vor, zukünftig keinerlei Beschränkungen gegen die Ausweitung des Atomgeschäfts der Firmen in Braunschweig festzulegen. Offenbar ist die Gesundheit der Bevölkerung in der Diskussion zu einer leeren Worthülse geworden. Die Firmen streben sogar die Zulässigkeit von Störfallbetrieben an. Eine solche Klassifizierung bringt bei Stör- und Unfällen deutlich höhere Risiken mit sich.
Was vielen BraunschweigerInnen nicht klar ist: Der neue Bebauungsplan wird massive Erweiterungen am Standort ermöglichen. Diese Erweiterungen werden in erster Linie zum Nachteil der AnwohnerInnen und der Bürgerschaft Braunschweigs ausfallen, nämlich in Form von Lärmemissionen, Lärm durch Nachtschichten, höheren Bauten, größeren Bauflächen und vielem mehr.
Die Stadtverwaltung wird auch zukünftig öffentlich betonen, dass keine Erweiterung zu erwarten sei. Das Niedersächsische Umweltministerium hingegen gibt bekannt, dass Eckert & Ziegler bereits mehr als 100.000 Fässer mit atomarem Abfall für Fremdfirmen und mehr als 40 Konrad-Container mit Atommüll für andere Bundesländer konditioniert hat. Angesichts dieser Fakten hilft es wenig, dass Eckert & Ziegler keine Materialien aus dem Rückbau der Atomkraftwerke oder aus der Asse bearbeiten will und es nur um „schwachradioaktive“ Stoffe ginge: Die vorhandenen Stoffe strahlen nicht weniger, in der Medizin sogar teilweise deutlich mehr. Auch „schwachradioaktive Abfälle“ können extrem stark strahlen. Hiermit ist lediglich gemeint, dass es sich nicht um Kernbrennstoffe handeln darf (und somit Kernschmelzen ausgeschlossen sind).
Braunschweig verlässt sich auf das Landesumweltministerium in Hannover, das die enorm hohe Strahlengenehmigung Eckert & Zieglers schon viel zu lange ohne Ergebnis überprüft. Dabei hat sich bereits herausgestellt, dass die Strahlengenehmigung gar nicht gültig sein kann, weil die dafür notwendigen Voraussetzungen bei Eckert & Ziegler nicht vorhanden sind. Vorübergehend stillgelegt wird die Atomfirma deswegen trotzdem nicht.
Was also bringt der „Deal“ für Braunschweig?
Die BISS betont:
Der Standort für die Atomfirmen ist falsch und stellt ein unverantwortlich hohes Risiko für die Anwohnerschaft und ganz Braunschweig und Umgebung dar. Die Firma und die Landesregierung sind dringend aufgefordert, alternative Standorte möglichst weit entfernt von Wohn- und Arbeitsstätten zu suchen. Die Erhöhung der Strahlengenehmigung aus dem Jahr 2004 muss unmittelbar und vollständig zurückgenommen werden.
Morgen, am Mittwoch 09.08.17 findet um 18:00 Uhr die Vorstellung der Ergebnisse der Veranstaltung ‚Denk Deine Stadt‘ in der Aula des Lessinggymnasiums in Wenden statt.
Aus den Ergebnissen wurden sämtliche der zahlreichen Bürgerfragen, und Anregungen das Nukleargelände in Thune betreffend seitens Verwaltung und Urbanista, dem Veranstalter in einem undurchsichtigen und undemokratischen Prozess unter den Tisch gekehrt.
Das Thema Thune soll bei dieser Veranstaltung offensichtlich nach dem Willen der Verwaltung totgeschwiegen werden.
Bürgerbeteiligung wird hier nur vorgetäuscht und es werden nur Themen behandelt, die nach Gutsherrenart ausgewählt wurden.
Wie viele gelesen haben, wurden jetzt zudem noch im Hinterzimmer seitens Stadtverwaltung und Eckert und Ziegler Entscheidungen getroffen, die hier alle betreffen – zu denen die Bürger trotz Zusage wieder nicht gefragt wurden.
Deshalb treffen wir uns am 09.08.2017 ab 17:15 Uhr an der Wendeschleife am Heideblick 20 in Wenden vor der Veranstaltung zu einer Mahnwache.
Gehen Sie nach der Mahnwache auch zur Veranstaltung!
Fragen Sie die Vertreter der Stadt und Urbanista, wie es um ihr Demokratieverständnis bestellt ist, wenn hier unser zentrales Thema unter den Tisch gekehrt werden soll.
Fragen Sie wie eine gesunde Stadt mit Atommüll neben Schulen denn geplant ist.
Fragen Sie was mit den Anregungen und Fragen passiert ist, fordern Sie Transparenz!
Lassen Sie sich das nicht bieten!