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Luftballons flogen bis Rostock

Eine ganze Reihe von Findern haben die Postkarten der Luftballons von der Menschenkette am 14.09. an uns zurückgeschickt. Erstaunlich: Abgesehen von wenigen „Ausreißern“ liegen die Fundorte praktisch auf einer Linie von Braunschweig bis Rostock. Der Wind kam folglich aus Süd-Südwest, wie man auf einer interaktiven Karte sehen kann.

Zur Erinnerung: Die Luftballons hatten wir am Gelände fliegen lassen, um beispielhaft zu demonstrieren, wie weit im Fall eines Stör- bzw. Unfalls Radionuklide mit dem Wind verteilt werden könnten. Unbedingt bedenken sollte man dabei aber außerdem: Die Firmen geben täglich auch im Normalbetrieb über ihre Schornsteine radioaktiv belastete Abluft ab. Eckert & Ziegler emittiert nach eigenen Aussagen 900.000 m3 Abluft pro Tag.

Wir wissen nicht, wie stark belastet diese Abluft tatsächlich ist, aber für verschiedene Nuklide (z.B. Tritium, Jod-131, Americium-241) liegen den Thuner Firmen spezielle Abluftgenehmigungen vor, die deutlich über den in der Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) genannten Grenzwerten liegen. Im Fall von Jod-131 ist dies besonders auffällig: Eckert & Ziegler wird gestattet, in 24 Stunden das 200-fache des Höchstwertes freizusetzen, GE Healthcare / Buchler wird sogar das 500-fache zugestanden. (Vgl. hierzu unseren Offenen Brief an den niedersächsischen Umweltminister, Herrn Wenzel).

Unterschriftenaktion läuft weiter bis November!

Die Unterschriftenaktion, die wir im Vorfeld der Menschenkette begonnen hatten, wird verlängert bis zur Ratssitzung im November. Hintergrund: Das Urteil des Verwaltungsgerichts vom letzten Mittwoch und die Umstände der Verhandlung werden sicher den einen oder anderen kurzfristig zur Unterschrift veranlassen. Verwendet werden können weiterhin dieselben Listen, wie man sie herunterladen oder im Umweltzentrum BS, Ferdinandstraße 7, abholen kann. Ihr dürft auch gern ein bisschen Werbung für unseren Info-Mailverteiler machen, auf den man sich durch Eintragung in der Extraspalte der Listen oder durch eine Nachricht an uns eintragen kann.

Weil uns glattweg durch die Lappen gegangen ist, uns auf unserer eigenen Internetseite zu bedanken und nicht nur auf Facebook, nutzen wir die Chance und sagen nochmal ganz deutlich: DANKE an alle, die im Vorfeld geholfen haben, Unterschriften zu sammeln (und / oder es noch tun!), Flyer und Zeitungen zu verteilen und die Aktion bekannt zu machen, an alle, die Kuchen gebacken oder sich als Unterstützer öffentlich  haben nennen lassen, die gespendet haben, die an uns gedacht haben, die Musik gemacht und Redebeiträge geleistet haben, an alle, die vor und hinter den Kulissen ihre je eigenen Fähigkeiten eingebracht haben und natürlich an jeden Einzelnen, der am Tag der Menschenkette bei uns war! Ihr seid unglaublich!!!

Die Lämmer schweigen nicht mehr

Das war ein großartiger Anblick am Samstag: Weit mehr als 2000 Menschen umzingelten das Thuner Gelände und schlossen die Kette. An der Harxbütteler Straße, auf dem Feld, am Kanal, auf dem Kanal, sogar auf der Brücke – zu Fuß, auf dem Rad, per Boot oder mit dem Trecker.

Dabei stammte der größte Teil der Mitwirkenden direkt aus der Gegend. Und das in einem Stadtbezirk, der nicht gerade für Demonstrationsfreudigkeit steht! Wie konnte es zu diesem bemerkenswerten Zeichen kommen?

Nun, sicherlich haben die Umstände der Gerichtsverhandlung am vergangenen Mittwoch vielen den Antrieb gegeben, trotz nieseligen Wetters den Weg zum Gelände zu finden: Die Lämmer schweigen nicht mehr weiterlesen

Heute Großaktion: Cattenom, Duisburg und Braunschweig

atomalarm2013
Sternmarsch, Menschenkette, Umzingelung des BS-Thuner Geländes, Luftballonaktion und vieles mehr!

Es ist soweit: Die Demonstrationen am AKW Cattenom und an den Konditionierungsanlagen neben Wohnhäusern und Schulen in Duisburg und Braunschweig laufen an. In Duisburg in knapp einer halben Stunde!

Wir sehen uns auf einer der Veranstaltungen. Und wer live über den Stand der Dinge in Duisburg und Braunschweig informiert werden möchte – die AG Schacht Konrad bietet einen Live-Ticker an!

Stadt verliert gegen Eckert & Ziegler … vor Gericht

So etwas gibt’s … oder doch nicht?

Eine Kommune/die Stadt Braunschweig verliert in einer Baurechtssache, die mehr als deutlich scheint, in der ersten Instanz. Die Revision beim nächsten übergeordneten Gericht muss die Stadt Braunschweig erst noch beantragen!

UND die Stadt muss dann erst einmal den Willen zur Durchsetzung ihrer Interessen mitbringen… und nicht unvorbereitet und sprachlos, schulterzuckend vor Gericht auftreten. Peinlich …

Solch eine Blamage, oder doch Kalkül? Doch von wem? Und für wessen Interessen?

Die BISS war Antreiber der Veränderungssperre, die der Rat im Dezember 2011 beschlossen hat.

Das Gericht urteilte nur rein nach Fakten aus dem Dezember 2012, die gar nicht von Belang waren, aber nicht nach Fakten, die es bereits kannte (Rechtsgutachten der BISS).

  • Transporte von 40 Tonnern wurden zu Kleintransportern verniedlicht.
  • Strahlenbelastungen und andere Gefährdungen wurden trotz Rechtsgutachten in keinster Weise berücksichtigt.
  • Laut Aussage von Eckert & Ziegler ist die Erweiterung durch den Hallenneubau eine reine Modernisierung, aber keine Erweiterung … auf Nachfrage wollte Eckert & Ziegler keine Aussage über zukünftige Steigerungen im Abfallgeschäft geben …

Ist das Gericht hier verantwortungsbewusst?

Aber wie kann die Veränderungssperre plötzlich nicht mehr gültig sein?

Was sagt dies über die Qualität der Stadtverwaltung im Gerichtsverfahren, sowie die Aktualität der berücksichtigten Fakten vor dem Richter, über die Absichten des Oberbürgermeisters, über die Verantwortung der Stadträte für die Bürger der Stadt aus?

Wie wichtig scheint das Wohl der Bürger?

Formalität hin oder her … heute haben verantwortliche Rollen ihre Aufgabe im Rahmen der Gesellschaft bewußt oder unbewußt nicht wahrgenommen.

Am 14.9. in Braunschweig-Thune hat jeder Mann und jede Frau die Chance, ihre Meinung zu diesem Thema bei der Menschenkette deutlich zum Ausdruck zu bringen.

Wir sehen uns … in Thune …