Archiv der Kategorie: EZN

Eil-Aufruf: Demo HEUTE, 17.06.15, ab 10:00 Uhr

Der Zaun wird also niedriger als 2m…?

Seit gestern wird am Gieselweg bei Eckert & Ziegler gebaut. Zunächst einmal geht es dabei um den geplanten Zaun um das Gelände, aber auch die möglichen Hallenbauer haben bereits Maß genommen, wie aus Nachbarskreisen mitgeteilt wurde.

Der Zaun wird allem Anschein nach 2m hoch, die Zaunmatten haben eine Höhe von 2m, die Zaunpfähle 2,2m. Dies widerspricht eindeutig den Angaben der Verwaltung, der Zaun wäre niedriger als 2m und bräuchte deshalb keine Baugenehmigung.

Dieser Zaun ist aber so oder so ein deutliches Signal für die angestrebte Erweiterung und ein Schlag ins Gesicht für die AnwohnerInnen und für alle, die sich mit uns dafür einsetzen, dass es keine Erweiterung der Nuklearfirmen in unmittelbarer Nähe zu Wohnhäusern und Schulen gibt.

Kommt heute zum Gelände, ab 10:00 Uhr wollen wir unseren Unmut über diese Entwicklung zum Ausdruck bringen.

Gieselweg, 38110 Braunschweig-Thune

Artikel wurde am 17. Juni 2015 aktualisiert.

Vermessungsarbeiten am Braunschweiger Nukleargelände

Letzte Woche fanden Vermessungsarbeiten rund um das Gelände für die geplante Konditionierungsanlage von EZN statt. Die vermessene Fläche (rot) ist deutlich größer, als die Laut Bebauungsplanentwurf vorgesehene Erweiterungsfläche (blau) des Geländes.

Soll hier der beantragte Zaun gebaut werden?
Bekommt EZN doch deutlich mehr Erweiterungsfläche und unsere Einwände werden einfach ‚weggewogen‘?
Haltet die Augen offen!

Trotz Veränderungssperre: Mehr Container auf dem Braunschweiger Nukleargelände

Ungeachtet der Tatsache, dass es immer noch eine gültige Veränderungssperre gibt und die Lagercontainer im Containerlager am Gieselweg ohne die erforderliche Baugenehmigung dort stehen, stand am 13.05.15 ein Kran auf dem Gelände und das Containerlager wurde umgebaut.
Offensichtlich um noch mehr Platz für zusätzliche Container zu schaffen.

 

 

Zum Vergleich: Das Lager am 15.04.15

 

 

 

 

Wie unschwer zu erkennen ist, wurde hier eine zusätzliche Reihe Container am Zaun plaziert.

(Als Transportcontainer kann man die ja nun wirklich nicht mehr bezeichnen).

 

Wie hier im Brandfall die Feuerwehr noch rangieren soll, kann EZN ja mal versuchen zu erklären. Hier ein Bild vom 01.06.15, um zu verdeutlichen, wie schmal die Durchfahrt geworden ist:

Pressemitteilung: Protestaktion aus Niedersachsen bei Berliner Atom-Unternehmen

Unter dem Motto „Für die einen die Profite, für die anderen die Schiete“ demonstrierten heute Bürgerinitiativen aus Braunschweig und Leese (Kreis Nienburg) anlässlich der Aktionärsversammlung des Berliner Unternehmens Eckert & Ziegler am Campus Berlin-Buch (Lageplan*).

In Leese (Kreis Nienburg) betreibt Eckert & Ziegler ein eigenes Sammellager sowie die Niedersächsische Landessammelstelle für schwach radioaktiven Atommüll. In Braunschweig befindet sich ein zum Eckert & Ziegler-Konzern gehöriger Betrieb zur Bearbeitung von Atommüll. Die Firma klagt gegen die Stadt Braunschweig, um einen
Hallenneubau durchzusetzen.

„Wir wehren uns gegen die Erweiterungspläne der Firma Eckert & Ziegler in Braunschweig“, sagt Dr. Thomas Huk von der Bürgerinitiative Strahlenschutz. „Der Standort ist denkbar ungeeignet zur Lagerung und Bearbeitung radioaktiver Abfälle. Nun sollen hier noch mehr dieser Abfälle mit Methoden wie Schreddern, Zersägen oder
Verbrennen verarbeitet werden. So eine Anlage gehört nicht neben Wohnhäuser, Schulen und Kitas!“

Berichte** des Bundesumweltministeriums wecken zusätzlich schlimme Befürchtungen. Das Ministerium sieht in der Anlage eine von wenigen zur Beherrschung des in Deutschland angefallenen schwachradioaktiven Atommülls. Im
Entwurf zum Nationalen Entsorgungsprogramm (NaPro) wird die Atommüll verarbeitende Anlage von Eckert & Ziegler in Braunschweig als eine von nur fünf Deutschlandweit vorhandenen Anlagen genannt, die zudem noch enorm erweitert werden soll.

In Braunschweig treten schon im Normalbetrieb hohe Strahlungsbelastungen auf und allein durch die Nähe zur Einflugschneise eines Forschungsflughafens, auf dem experimentelle Flugversuche mit Großflugzeugen durchgeführt werden, ergeben sich hohe Risiken für die Stadt Braunschweig***.

„Wenn dort etwas passiert, sei es ein Flugzeugabsturz oder ein Anschlag, befürchten wir eine katastrophale und großflächige radioaktive Verstrahlung. Im Vergleich dazu würde das Unglück in Ritterhude dann wie eine abgebrannte Gartenlaube wirken“, befürchtet Dr. Thomas Huk.

Den Profitinteressen des Unternehmens und der Aktionäre stehen die elementaren Interessen der Anwohner und Anwohnerinnen an Gesundheit und Sicherheit gegenüber.

Den Aktionären wurde klar vor Augen geführt, dass nicht nur Eckert & Ziegler klagen kann, sondern auch eine Bürgerinitiative mit ihrem Rechtshilfefonds.

Mitglieder der BISS stellten auch innerhalb der Aktionärsversammlung Fragen nach dem verantwortungsvollen Umgang mit Atommüll.

Als deutlich sichtbares Zeichen des Protestes wurde ein 4m hohes Pferdegerippe errichtet. Das Niedersachsen-Wappen als Super-GAU(L) ist Protestsymbol niedersächsischer Atom-Standort-Initiativen.

Bürgerinitiative Strahlenschutz Braunschweig e.V.
Bürgerinitiative Strahlenschutz Leese

Berlin, 3.6.2015

Links:
* Lageplan Berlin: http://www.biss-braunschweig.de/wp-content/uploads/Karte_mit_Gaul.jpg
** Bericht BMUB (> S. 291): https://www.bundestag.de/blob/339898/c102c11dce90a25e3146b2a4a9f63d7b/kmat_14-data.pdf
*** Anlagenumgebung Braunschweig: http://www.biss-braunschweig.de/wp-content/uploads/Anlage_und_Umgebung.png

Strahlentelex zum Geschlechterverhältnis am Braunschweiger Nukleargelände

Dr. Hagen Scherb und andere Wissenschaftler vertreten anhand ihrer Studien die These, dass durch es durch erhöhte Radioaktivität zu einem verschobenen Geschlechterverhältnis bei den Geburten kommt, da während der Schwangerschaft weibliche Embryonen durch die Belastung mit ionisierender Strahlung absterben. Derartige Effekte können beispielsweise an diversen Atomkraftwerken und nach dem Tschernobyl-Unfall nachgewiesen werden.

2014 zeigte die Veranstaltung „Auswirkungen ionisierender Strahlung auf das Geschlechterverhältnis“ der Bundestagsfraktion Bündnis90/Die Grünen, dass das Thema auch auf Bundesebene zur Kenntnis genommen wird.

Das „Strahlentelex“ (Juni 2015) veröffentlicht in seiner aktuellen Ausgabe (Juni 2015) den Aufsatz „Verschiebung des Geschlechterverhältnisses in der Nähe der Braunschweiger Nuklearfirma Eckert & Ziegler“, den BISS-Vorsitzender Dr. Thomas Huk auf Basis der Vorarbeit einer privaten Arbeitsgruppe verfasst hat.

Es bleibt zu hoffen, dass der darin enthaltene Appell zur Organisation weiterer Untersuchungen nicht ungehört verhallt. Dabei geht es nicht nur um das Geschlechterverhältnis, sondern auch um die Erhebung z.B. eines kleinräumigen (= straßenzuggenauen) Krebsregisters und ggf. weiterer gesundheitlicher Beeinträchtigungen, die durch Niedrigstrahlung beeinflusst werden können.

Durch diese Untersuchungen könnte eventuell der Anfangsverdacht gefährlicher Auswirkungen ausgeräumt oder – gegebenenfalls gerade noch rechtzeitig – offiziell bestätigt werden, bevor Eckert & Ziegler mit der geplanten neuen Halle Investitionen tätigt, die eine Rücksichtnahme auf die Gesundheit der Bevölkerung in den Hintergrund drängen könnten.