Archiv der Kategorie: Demonstration

BISS-Sonntagsspaziergang mit Landtagsabgeordneten

Heute (12.07.) findet um 14 Uhr wieder unser Sonntagsspaziergang ums Buchler-Gelände statt. Diesmal dabei:

Am Wochenende nach der Entscheidung von SPD und CDU für den neuen Bebauungsplan und kurz vor der Verabschiedung des Planes durch den Rat der Stadt Braunschweig kommt es dabei sicher zu spannenden Diskussionen.

Flaniert mit, stellt Eure Fragen und zeigt dabei, dass Euch eine Welt am Herzen liegt, in der verantwortungsvoll mit Atommüll umgegangen wird!

Treffpunkt: Ecke Gieselweg / Harxbütteler Straße, 38110 Braunschweig (OT Thune).

Plump und nicht Vertrauen schaffend

– Pressemitteilung –

Sie bauen wieder! Eckert & Ziegler errichtet nach einer kurzen Unterbrechung einen nach dem altem Bebauungsplan genehmigungsfreien Zaun, den sie aber gemäß des neuen Bebauungsplans zumindest im südlichen Bereich ihres neuen Geländes gar nicht mehr bauen dürften.

südliche Pfosten, die wieder abgebaut werden müssen
südliche Pfosten, die wieder abgebaut werden müssen

Will die Firma jetzt noch schnell Fakten schaffen? Und soll so Vertrauen, Kooperation und ein friedliches Nebeneinander der sowieso schon angespannten Nachbarschaft erreicht werden? Sicherlich nicht. Aus Sicht der BISS handelt es sich um eine eindeutige Machtdemonstration. In Salami-Taktik wird es dann wohl auch weitergehen und wir dürfen gespannt sein, wann die ersten Atommüll-Container auf der eingezäunten Fläche abgestellt werden.

Die Stadt Braunschweig und die Bürger vor Ort werden auf die Probe gestellt. Eckert & Ziegler schafft fortlaufend Fakten gegen geltendes Recht. Das schafft kein Vertrauen, sondern beweist, wie Eckert & Ziegler sich über die Interessen der Stadt Braunschweig und die der Bürger vor Ort hinweg setzt.

Wir fordern die Stadt Braunschweig auf, sich von Eckert & Ziegler nicht an der Nase herum führen zu lassen und unsere Interessen – die von uns Braunschweiger Bürgern – selbstbewusst zu vertreten.

BISS e.V.

Eil-Aufruf: Demo HEUTE, 17.06.15, ab 10:00 Uhr

Der Zaun wird also niedriger als 2m…?

Seit gestern wird am Gieselweg bei Eckert & Ziegler gebaut. Zunächst einmal geht es dabei um den geplanten Zaun um das Gelände, aber auch die möglichen Hallenbauer haben bereits Maß genommen, wie aus Nachbarskreisen mitgeteilt wurde.

Der Zaun wird allem Anschein nach 2m hoch, die Zaunmatten haben eine Höhe von 2m, die Zaunpfähle 2,2m. Dies widerspricht eindeutig den Angaben der Verwaltung, der Zaun wäre niedriger als 2m und bräuchte deshalb keine Baugenehmigung.

Dieser Zaun ist aber so oder so ein deutliches Signal für die angestrebte Erweiterung und ein Schlag ins Gesicht für die AnwohnerInnen und für alle, die sich mit uns dafür einsetzen, dass es keine Erweiterung der Nuklearfirmen in unmittelbarer Nähe zu Wohnhäusern und Schulen gibt.

Kommt heute zum Gelände, ab 10:00 Uhr wollen wir unseren Unmut über diese Entwicklung zum Ausdruck bringen.

Gieselweg, 38110 Braunschweig-Thune

Artikel wurde am 17. Juni 2015 aktualisiert.

Pressemitteilung: Protestaktion aus Niedersachsen bei Berliner Atom-Unternehmen

Unter dem Motto „Für die einen die Profite, für die anderen die Schiete“ demonstrierten heute Bürgerinitiativen aus Braunschweig und Leese (Kreis Nienburg) anlässlich der Aktionärsversammlung des Berliner Unternehmens Eckert & Ziegler am Campus Berlin-Buch (Lageplan*).

In Leese (Kreis Nienburg) betreibt Eckert & Ziegler ein eigenes Sammellager sowie die Niedersächsische Landessammelstelle für schwach radioaktiven Atommüll. In Braunschweig befindet sich ein zum Eckert & Ziegler-Konzern gehöriger Betrieb zur Bearbeitung von Atommüll. Die Firma klagt gegen die Stadt Braunschweig, um einen
Hallenneubau durchzusetzen.

„Wir wehren uns gegen die Erweiterungspläne der Firma Eckert & Ziegler in Braunschweig“, sagt Dr. Thomas Huk von der Bürgerinitiative Strahlenschutz. „Der Standort ist denkbar ungeeignet zur Lagerung und Bearbeitung radioaktiver Abfälle. Nun sollen hier noch mehr dieser Abfälle mit Methoden wie Schreddern, Zersägen oder
Verbrennen verarbeitet werden. So eine Anlage gehört nicht neben Wohnhäuser, Schulen und Kitas!“

Berichte** des Bundesumweltministeriums wecken zusätzlich schlimme Befürchtungen. Das Ministerium sieht in der Anlage eine von wenigen zur Beherrschung des in Deutschland angefallenen schwachradioaktiven Atommülls. Im
Entwurf zum Nationalen Entsorgungsprogramm (NaPro) wird die Atommüll verarbeitende Anlage von Eckert & Ziegler in Braunschweig als eine von nur fünf Deutschlandweit vorhandenen Anlagen genannt, die zudem noch enorm erweitert werden soll.

In Braunschweig treten schon im Normalbetrieb hohe Strahlungsbelastungen auf und allein durch die Nähe zur Einflugschneise eines Forschungsflughafens, auf dem experimentelle Flugversuche mit Großflugzeugen durchgeführt werden, ergeben sich hohe Risiken für die Stadt Braunschweig***.

„Wenn dort etwas passiert, sei es ein Flugzeugabsturz oder ein Anschlag, befürchten wir eine katastrophale und großflächige radioaktive Verstrahlung. Im Vergleich dazu würde das Unglück in Ritterhude dann wie eine abgebrannte Gartenlaube wirken“, befürchtet Dr. Thomas Huk.

Den Profitinteressen des Unternehmens und der Aktionäre stehen die elementaren Interessen der Anwohner und Anwohnerinnen an Gesundheit und Sicherheit gegenüber.

Den Aktionären wurde klar vor Augen geführt, dass nicht nur Eckert & Ziegler klagen kann, sondern auch eine Bürgerinitiative mit ihrem Rechtshilfefonds.

Mitglieder der BISS stellten auch innerhalb der Aktionärsversammlung Fragen nach dem verantwortungsvollen Umgang mit Atommüll.

Als deutlich sichtbares Zeichen des Protestes wurde ein 4m hohes Pferdegerippe errichtet. Das Niedersachsen-Wappen als Super-GAU(L) ist Protestsymbol niedersächsischer Atom-Standort-Initiativen.

Bürgerinitiative Strahlenschutz Braunschweig e.V.
Bürgerinitiative Strahlenschutz Leese

Berlin, 3.6.2015

Links:
* Lageplan Berlin: http://www.biss-braunschweig.de/wp-content/uploads/Karte_mit_Gaul.jpg
** Bericht BMUB (> S. 291): https://www.bundestag.de/blob/339898/c102c11dce90a25e3146b2a4a9f63d7b/kmat_14-data.pdf
*** Anlagenumgebung Braunschweig: http://www.biss-braunschweig.de/wp-content/uploads/Anlage_und_Umgebung.png

„Für die einen die Profite, für die anderen die Schiete“: BISS protestiert in Berlin

Mitglieder der BISS Braunschweig und der BISS Leese fahren anlässlich der Aktionärsversammlung von Eckert & Ziegler nach Berlin, um dort zu protestieren und auf unsere Situation aufmerksam zu machen – unter dem Motto:

Der SuperGAU(L) ist auch dabei.

Ihr könnt uns unterstützen – fahrt mit:

Mittwoch, 3.6. von 9:30 – 11:00 Uhr
Zufahrt Campus Berlin-Buch
Ecke Robert-Rössle-Straße / Ernst-Ludwig-Heim-Straße, Berlin

Mitfahrmöglichkeit ab Braunschweig wird geboten (kostenlos).
Start in BS gegen 6:30 Uhr, zurück in BS am Nachmittag.
Interessierte schreiben bitte eine kurze Mail an info@biss-braunschweig.de .

Hintergrund:

Anlässlich der Aktionärsversammlung von Eckert & Ziegler am 3.6. wenden wir uns gegen das Vorgehen der Firma und ihrer Aktionäre und Aktionärinnen. Der Standort in Braunschweig ist denkbar ungeeignet für die Bearbeitung von Atommüll, wie z.B. Zersägen, Schreddern, Verbrennen oder Trocknen.

In Braunschweig erzielt die Firma Gewinne zu Lasten der Anwohner und Anwohnerinnen, die radioaktiven Belastungen und Risiken ausgesetzt werden.

Die Proteste richten sich zugleich gegen das Nationale Entsorgungsprogramm. Im einem Bericht des Bundesumweltministeriums wird der Firmenstandort von Eckert & Ziegler in Braunschweig als eine tragende Säule für die Konditionierung von deutschem Atommüll ausgewiesen. Hier ist ein Auszug:

Eckert & Ziegler Nuclitec GmbH Braunschweig

Trocknungsanlage
Trocknung von Fässern bis zur definierten Restfeuchte

Kompaktierungsanlage
Kompaktierung von 200-l-Fässern und von Knautschtrommeln,
Pressdruck >= 30 MPa, Kapazität: 5.000 – 10.000 Pressvorgänge/a

Deko-Zelle
Dekontaminierung von Anlagenteilen (z. B. Sandstrahlen),
Zerkleinern von Anlagenteilen (z. B. flexen, sägen), Max. Gewicht 1 Mg/Stück

Zementierungsanlage
Verfestigung von Abwässern mit Fixierungsmitteln, Verfestigung
von Ionenaustauscherharzen mit Fixierungsmitteln

Schredderanlage
Zerkleinerung, fest/flüssig Trennung, Homogenisierung, Probenahme

Quelle: https://www.bundestag.de/blob/339898/c102c11dce90a25e3146b2a4a9f63d7b/kmat_14-data.pdf
Seite 291

Dem Umweltministerium ist offensichtlich nicht bewusst, dass die Firma neben Wohnhäusern, Kindergärten und Schulen liegt.

Also…
Auf nach Berlin!