Am Sonntag, dem 21. Mai, bei Sonnenschein und blauem Himmel mit weißen Wolken, fuhren wir gemeinsam mir dem Rad und guter Verpflegung von Eckert & Ziegler, über das Rathaus zum Interkommunalen Gewerbegebiet Stiddien und dem (leider) genehmigten Atommüllendlager Schacht Konrad.
Das klingt nach einer langen Tour, war aber gemütlich und führte durch schattige Alleen und Wälder. Unterwegs bekamen wir Teilnehmer-Zuwachs und trafen kompetente Menschen, die uns mit Informationen zu den Standorten versorgten. In Stiddien wurden wir von der Bürgerinitiative zum Interkommunalen Gewerbe- und Industrie-Gebiet und dem Vize-Bürgermeister Nils Salveter mit Kaffee, Kuchen und viel „Hallo“ begrüßt. Ein toller Empfang.
Die BISS informierte vor Ort bei Eckert & Ziegler, Ratsfrau Astrid Buchholz am Rathaus, Nils Salveter und Ernst-Otto Trust am Atommüll-Übergabebahnhof Stiddien und Ursula Schönberger am Schacht Konrad.
Die Themen sind bekannt, aber einige Mitfahrer wurden doch ein wenig von den Fakten überrascht, die man vielleicht doch noch nicht so kennt.
- Eckert & Ziegler: Im Juni soll ein neuer Bebauungsplan für das Gewerbe- und Industriegebiet in Braunschweig-Thune beschlossen werden, obwohl bislang im Rat der Stadt Braunschweig noch nicht darüber diskutiert wurde, warum die Atomfirmen plötzlich alle Erweiterungsmöglichkeiten bekommen sollen, die im Vorgänger-Bebauungsplan eingeschränkt worden waren.
- Rathaus: Angeblich wollen Salzgitter und Braunschweig keine Atomfirmen im neuen interkommunalen Gewerbe- und Industriegebiet zulassen. Andererseits sagen sie auch nicht, wie sie das hinbekommen wollen. Verbieten wollen sie es nicht, sondern …?
- Das interkommunale Gewerbe- und Industriegebiet: Es wurde festgelegt, dass in Stiddien/Beddingen die Güterzüge mit dem Atommüll für Schacht Konrad auf den vielen parallelen Gleisen neben dem 300 ha großen Gelände geparkt und dann neu zusammengestellt werden sollen. Frage: Wo kommt dann bloß das Eingangs(-zwischen-)lager für Schacht Konrad hin?????
- Schacht Konrad: Hier fließt viel mehr Wasser durch den Boden als in der ASSE. Bohrlöcher ermöglichen den Aufstieg von radioaktiv kontaminiertem Material. Ein altes Bergwerk soll dem neuesten Stand von Wissenschaft und Technik genügen, mit einer Sicherheitsberechnung aus den 80er Jahren? Märchen können nicht gruseliger klingen.
Ein Sonntag, der in Erinnerung bleibt.