Nun wird es offenbar doch eine Sondersitzung des Rates geben, allerdings nicht zum Thema Eckert & Ziegler. Oder doch, wenn auch nur indirekt? Stadtbaurätin Sommer soll nämlich nach nur eineinhalb Jahren (!) im Amt jetzt offenbar als Geschäftsführerin zur Nibelungen-Wohnbau-GmbH (NiWo) wechseln; ihre Stelle würde dann neu ausgeschrieben, verlautete aus Ratskreisen. Und Frau Sommer war, wir erinnern uns, nicht ganz untätig in puncto EZN.
Viele BISSler und andere besorgte Mitbürger hatten nach Bekanntwerden des Bauvorhabens unter anderem an Frau Sommer geschrieben, um eine Erweiterung zu verhindern. Letztlich wussten wir zwar lange nicht, wie sie als zuständige Dezernentin reagieren würde, und selbst nach dem Ratsbeschluss mussten wir bangen, ob die Verwaltung (mit anderen Worten: in diesem Fall Frau Sommer) die Veröffentlichung des Aufstellungsbeschlusses und die Rückstellung des Baugesuches rechtzeitig in die Wege leiten würde – aber immer wieder hörte man munkeln, „die Frau Sommer persönlich, die scheint unserem Anliegen ja durchaus nicht abgeneigt zu sein“.
Ausgerechnet diese Frau soll nun in einer kritischen Phase der EZN-Auseinandersetzung aus dem Amt – ja, was… gelobt? vertrieben? ganz harmlos „versetzt“? – sagen wir mal, genommen werden. Trotz aller Unwägbarkeiten drängt sich hier dann doch der Verdacht auf, dass ihr Handeln jemandem hinter den Kulissen nicht recht gewesen ist. Immerhin haben wir ansonsten von der Verwaltung bis hinauf zum Oberbürgermeister eher den Eindruck gewinnen müssen, dass die EZN-Angelegenheit einfach ausgesessen werden sollte, bis Schadensersatzforderungen vorgelegen hätten oder die Sache anderweitig zu teuer geworden wäre, sodass auch der letzte Anwohner auf die Wirtschaftsraison hätte hören müssen (die ansonsten schlicht ein Faktor unter vielen gewesen wäre und es, unter anderem dank Frau Sommer, noch ist).
Offiziell liest sich die ganze Sache dann natürlich anders: Die Bauverwaltung hat angeblich nicht ausreichend Personal, weshalb Bauleistungen von der NiWo erbracht werden sollen, weshalb hinwiederum Frau Sommer dorthin wechseln muss… Ehrlich gesagt, mich überzeugt das nicht. Selbst wenn die Begründung sachlich tatsächlich stimmen sollte (oder Frau Sommer sich vielleicht sogar von sich aus dorthin beworben hat) – besonders diplomatisch ist das Bäumchen-wechsel-dich-Spiel in der heißen Phase der Abwägung von Anwohner- und Unternehmerrechten nun wirklich nicht.