Ungewöhnlich für ein Land, das als Metapher für Selbstbeherrschung und Höflichkeit akzeptiert wird: Frauen aus Fukushima wenden sich am 07. Juni 2012 in ihrer Not an den Premierminister Japans, der das Atomkraftwerk Ooi wieder in Betrieb nehmen will, und sie nehmen dabei kein Blatt vor den Mund. Eine von ihnen äußert, was man auch als Außenstehender sofort nachvollziehen kann: Es scheint, als lebe der Minister in einer anderen Welt.
Wenn man sich ansieht, dass kaum anderthalb Jahre nach der Havarie nicht nur in Japan wieder Reaktoren ans Netz gehen sollen, sondern Tschechien Temelin ausbauen will, China auf neue Reaktoren setzt und man selbst in Deutschland über den Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg nachdenkt, also ernsthaft überlegt, wie man der Bevölkerung die Atomkraft doch wieder schmackhaft machen könnte, kann man nur eines sagen: Bekommt erst einmal das in den Griff, was ihr bereits angerichtet habt!
Die Katastrophe von Fukushima ist nicht vorbei, sie dauert an. Lernen wir daraus. Und tun wir etwas für die Menschen, die darunter besonders zu leiden haben: Je nach Weltanschauung, beten wir, spenden wir und / oder setzen wir uns für eine Welt ein, in der kein Mensch mehr diesen Gefahren ausgesetzt wird.