Das vorzeitig bekannt gewordene Ergebnis des europaweiten Stresstests für Atomkraftwerke lautet: In fast allen europäischen Anlagen besteht Nachrüstungsbedarf. Besonders schlecht schneiden ausgerechnet die AKWs in unserem Nachbarland Frankreich ab, das bekanntermaßen die Atomkraft als Energieressource extrem favorisiert; wenn nun die Empfehlungen umgesetzt werden müssen, wird das Argument, dass Atomkraft die günstigste Variante sei, zumindest neu beleuchtet werden müssen. Für Deutschland bleibt festzuhalten: 12 AKWs wurden überprüft, und in allen müssen Nachbesserungen vorgenommen werden.
EZN zählt bekanntermaßen offiziell nicht zu den Nuklearanlagen (obwohl es gute Gründe gibt, den Betrieb in diese Kategorie einzuorden), deshalb ist auch kein Stresstest für die Firma geplant. Betrachtet man allerdings, in welcher Häufigkeit und Regelmäßigkeit bei o.g. „AKW-Screening“ Verbesserungsbedarf festgestellt wurde, obwohl seitens der Verantwortlichen ständig die Sicherheit der Anlagen betont worden war und wird, bleibt zu fragen: Müsste man nicht ein Gelände mit Genehmigungen in der Höhe, wie Eckert & Ziegler sie besitzt, allein schon deshalb einer Überprüfung unterziehen, weil sich gerade wieder einmal gezeigt hat, dass ansonsten Wichtiges niemals an Licht gekommen wäre? Wer heute morgen den Deuschlandfunk gehört hat, durfte miterleben, wie Bundesumweltminister Altmaier seine Antwort auf eine Frage zum Stresstest mit den abwiegelnden Worten begann: Sie haben Recht, es ist nur der Entwurf eines Papieres… Es wird Zeit, dass auch andere Stimmen ein offizielles Forum bekommen!