Am gestrigen Samstag trafen sich Menschen aller Altersstufen, um in ganz besonderem Rahmen das Thema Atommüll zu beleuchten: Die Jugendkirche Braunschweig war Gastgeber des diesjährigen Ökumenischen Forums, zu dem auch der Arbeitskreis „Konziliarer Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ einlud. Schon der Titel der Veranstaltung hatte es in sich: „Wir lassen uns nicht spalten!“, denn „Atommüll geht uns alle an!“.
Unter anderem wurden Referate zu den Komplexen „Asse II“, „Schacht Konrad“ und „Braunschweig-Thune“ geboten, zu denen jeweils engagierte Experten der örtlichen Initiativen angereist waren, so auch seitens der BISS. Die Beiträge waren so gehaltvoll, dass auch Teilnehmer, die sich für umfassend informiert hielten, noch Neues oder Vertiefendes erfuhren.
In den Austauschphasen fiel mehrfach der Satz: „Obwohl ich mich schon seit vielen Jahren mit dem Thema Atommüll beschäftige, habe ich von der Firma Eckert & Ziegler noch nie etwas gehört – danke, dass Sie uns informiert haben!“ Dementsprechend wurde unser Anliegen nicht weniger intensiv diskutiert als diejenigen von Asse und Konrad. Immer wieder wurde deutlich: Wir sitzen alle im selben Boot!
In der Vergangenheit wurden viele Fehler gemacht, es wurden rein politische statt ausreichend wissenschaftlich begründeter Entscheidungen getroffen, aber auch die Bürger hätten durch frühzeitiges aktives Begleiten einiges vielleicht noch aufhalten können. Jetzt sind die Dinge so, wie sie sind, und wir müssen damit umgehen.
Dennoch kam keine resignierte Stimmung auf, im Gegenteil: Die knallbunten Glasfenster der Jugendkirche und die gepflegte Atmosphäre entsprachen der Hoffnung, die die Menschen spürten, die im wahrsten Sinn des Wortes unter dem Kreuz um Lösungen für diese große Umweltsünde der Menschheit rangen.
Fazit der Anwesenden: Wir werden uns weiter vernetzen und zusammenarbeiten an der Bewahrung der Schöpfung, die nur gelingen kann, wenn wir gemeinsam kraftvoll, ideenreich und demütig die Politik so beeinflussen, dass die Welt dem Schöpfungsauftrag des Menschen als gutem Sachwalter Gottes entspricht.
„Macht Euch die Erde untertan!“ bedeutet eben nicht, alle Ressourcen hemmungslos auszubeuten und aus Profitgier Gefahren zu verharmlosen. Es bedeutet, die Verantwortung eines guten Königs zu schultern, im Angesichts unseres Herrn und Himmlischen Vaters.
Diese Botschaft tragen wir nun auch weiter in unsere Familien, Nachbarschaften und Initiativen, denn „Sachwalter“, „Verantwortung“, „guter König“ – das sind Worte, die sich auch ins Profane übersetzen lassen, die sind Ansporn und Zielvorstellung aller Menschen guten Willens.