Die Firma Buchler möchte zukünftig das 4,5-fache (4500 Tonnen statt bisher 1000 Tonnen) an Chinarinde verarbeiten und daher demnächst auch in der Nacht und am Sonnabend arbeiten. Ein Lärmgutachten bestätigt allerdings, dass es bereits jetzt schon Überschreitungen der zulässigen Lärmpegel gibt, da die Wohnbevölkerung in direkter Nachbarschaft zum Industriegebiet lebt. Uns gegenüber haben sich Nachbarn seit Längerem über die Lärmbelästigung beschwert.
Obwohl sich der Stadtbezirksrat am 21.07.2014 mit den Stimmen der SPD, Grünen und BIBS klar und begründet gegen den Erweiterungsantrag aussprach, beschloss der Planungs- und Umweltausschuss im Stadtrat, dem Erweiterungsantrag der Firma Buchler zuzustimmen. Und damit eröffnet der Stadtrat der Firma „Eckert & Ziegler“ alle Rechte, ebenfalls auf diesem Gelände ihre Erweiterung rechtlich einklagen zu können und den Ausbau der Atommülldrehscheibe in Braunschweig voranzutreiben. Verantwortlich für diese Entscheidung sind von Seiten der Politik:
Nicole Palm (SPD)
Manfred Dobberphul (SPD)
Detlef Kühn (SPD)
Peter Edelmann (CDU)
Reinhard Manlik (CDU)
Jürgen Wendt (CDU)
Fritz Bosse (CDU)
Die oben genannten Politiker folgten der Argumentation von Stadtbaurat Heinz Leuer, der sich entschieden für eine Erweiterung Buchlers aussprach. Die Verwaltung war darüber hinaus durch die folgenden Fachleute vertreten:
Frau Pülz (Leiterin Abtlg. Stadtplanung)
Frau Geppert (Rechtsreferat)
Herr Schmidtbauer (Bezirksplaner)
Herr Mollerus (Stellenleiter Verbindl. Bauleitplanung)
Frau Costabel (Abteilungsleiterin Umwelt)
Frau Willert (Umwelt – Lärm- und Immissionsschutz)
Frau Ellenberger (Leiterin Referat Bauordnung)
Auf die von uns herausgearbeiteten Unstimmigkeiten im Buchler-Antrag wurde auf der Sitzung weder seitens der Verwaltung noch seitens der oben genannten Politiker eingegangen.
Auf die von uns geäußerte Sorge, dass durch die Buchler-Erweiterung die Veränderungssperre und der neue Bebauungsplan gefährdet sind, wurde von Herrn Leuer nur oberflächlich und damit wenig überzeugend geantwortet.
Der von der Stadt beauftragte Rechtsanwalt Dr. Schiller schrieb am 01. April diesen Jahres: „Vielmehr sollen durch die Planung (…) eine weitere Erhöhung der Belastungen für die angrenzenden Wohnstandorte und die (…) Schule bei einer weiteren Ausnutzung des festgelegten industriellen Standorts vermieden werden. Dies gilt nicht nur im Blick auf Immissionen durch Anlagen zur Behandlung von Abfällen. Generell soll die schutzbedürftige Wohnbebauung vor einer Zunahme an Emissionen von dem Industriestandort geschützt werden.“
Wir fragen uns: Wie passt das zusammen, wie konnte die Verwaltung hier dann so vehement den Buchler-Antrag verteidigen? Und: Wieso haben die oben genannten Politiker der Verwaltung hier offensichtlich blind vertraut und die durchaus vorhandenen kritischen Aspekte, die ja auch zur Ablehnung im Stadtbezirksrat führten, nicht (oder nicht hinreichend) berücksichtigt?