An einem sonnig-kalten Sonntagmorgen um 10 Uhr begann in der Wendener Kirche St. Johannes Baptista ein gelungener Gottesdienst zum Thema „Bewahrung der Schöpfung“. Im Mittelpunkt stand die Auseinandersetzung um Eckert & Ziegler, deren Firmengelände in der Nähe der Gemeinde liegt. Wichtig dabei: Zur Gemeinde gehören sowohl KritikerInnen als auch MitarbeiterInnen der Atomfirmen. Und jede(r) hat das Recht, mit seinen Sorgen und Ängsten ernst genommen zu werden in, wie es Umweltpfarrer Rolf Adler in einer Pressemitteilung formulierte, „einem Raum, der zur Wahrhaftigkeit verpflichtet“.
Deshalb wurden die Haltung und die Wünsche Betroffener in Worte gefasst und durch musikalische Beiträge unterstrichen. Der „Kleine Chor“ aus Rautheim und die Gruppe „Change Partners“ sangen und spielten auch noch beim Kirchkaffee nach dem Gottesdienst.
Das Thema „Bewahrung der Schöpfung“ war der Einstieg in eine Sammlung von Haltungen zur Situation, die durch die Tätigkeiten und die Erweiterungsforderungen der Firma Eckert & Ziegler bei ihrem industriellen Umgang mit Radioaktivität in Wohngebieten, neben Schulen und Kindergärten entstanden ist: „Ich verstehe“ und „ich verstehe nicht“ lauteten die Überschriften.
Neben vielfach ausgesprochenem Verständnis für vermutete Ängste der MitarbeiterInnen Eckert & Zieglers um ihren Arbeitsplatz wurden vor allem Befürchtungen zu möglichen Gefahren geäußert sowie auch Unverständnis zum Verhalten von Eckert & Ziegler gegenüber den Bürgern und Politikern.
Am Ende wurden für die BISS Spenden zugunsten eines wissenschaftlichen Gutachtens gesammelt, damit auch in Zukunft Entscheidungen sachlich getroffen werden können.
Um 14 Uhr trafen wir uns zu unserem monatlichen Sonntagsspaziergang um das Gelände von Eckert & Ziegler, das vor einigen Monaten einen neuen Zaun bekommen hat. Dort kann Eckert & Ziegler nach Auslaufen der Veränderungssperre (spätestens im Dezember 2015) seine neue, noch größere Atommüll- Konditionierungsanlage bauen.
Die Stadt Braunschweig hatte unsere Einladung zur Diskussion um ihre Kampagne „Denk deine Stadt“ leider nicht angenommen. Dafür kam das Fernsehteam von NDR Niedersachsen, um sich die Situation vor Ort anzuschauen und am Sonntagabend in „Hallo Niedersachsen“ (ab 9:35 min) darüber zu berichten.
Am Abend in der Petrikirche entstanden Licht- und Klangkombinationen von Jan Bilk und Peer Triebler, die in dem Ambiente der Kirche besonders beeindruckend empfunden werden konnten. Danke.
Der Eintritt zu den ASSE-Konzerten war wie immer frei und die Veranstalterinnen sammelten Spenden der Zuhörer und Zugucker für die Bürgerinitiativen aufpASSEn e.V. und BISS e.V.
So kam ein langer Tag im „anti-atomaren Staffellauf“ zu einem geruhsamen und erfolgreichen Ende.