Pressemitteilung: CDU und SPD stimmen für den neuen Bebauungsplan – BISS befürchtet Bau der geplanten Atommüllhalle und Ausweitung des radioaktiven Inventars um bis zu 900 %

– Pressemitteilung –

CDU und SPD stimmen für den neuen Bebauungsplan – BISS befürchtet Bau der geplanten Atommüllhalle und Ausweitung des radioaktiven Inventars um bis zu 900 %.

Im Leserforum der Braunschweiger Zeitung bestätigte die Geschäftsführung von Eckert & Ziegler erstmals Erweiterungspläne. Dabei wurde deutlich: Die Genehmigungen, die bislang nur zu etwa 10% ausgeschöpft werden, sollen ausgenutzt werden. Diese Genehmigungen erlauben aber die Lagerung und Bearbeitung von 300 Mal so viel Radioaktivität wie in der Asse.

Der Planungs- und Umweltausschuss bestätigte heute mit den Stimmen der SPD und CDU den neuen Bebauungsplan für das Buchler-Gelände mit den Nuklearfirmen im Braunschweiger Stadtgebiet. Damit wird die geplante Erweiterung von Eckert & Ziegler zur Realität: Denn nur zukünftige Firmen, die mit Radioaktivität arbeiten, werden in diesem Bebauungsplan eingeschränkt. Die aktuell ansässigen Betriebe dürfen bleiben und sich erweitern.

Die BISS bezweifelt die Wirksamkeit von recht unpräzise formulierten Passagen im neuen Bebauungsplan, die angeblich nur eine Modernisierung und keine Erweiterung der Nuklearbetriebe zulassen. Es ist zu befürchten, dass die Stadt bei endgültiger Verabschiedung des B-Plans weder die geplante Atommüllhalle noch andere Erweiterungen im Rahmen der derzeit nur zu weniger als 10 % ausgenutzten Umgangsgenehmigung verhindern könnte.

Auf dem Leserforum der BZ versprach Geschäftsführer Dr. Mann (Eckert & Ziegler Umweltdienste) zwar, am Standort solle „keine Atommülldrehscheibe“ entstehen, schriftlich bestätigte die Firma jedoch lediglich, dass die industrielle Konditionierung von atomaren Rückständen aus zurückzubauenden Atomkraftwerken (derzeit) nicht geplant sei und man sich auf die Bereiche Medizin, Pharmatechnik und Quellenproduktion fokussieren wolle.

Die BISS appelliert daher an die Fraktionen im Rat der Stadt, wenigstens die Formulierungen zur Verhinderung von Erweiterungen wirklich wasserdicht zu machen. „Damit dürften weder die CDU noch die SPD ein Problem haben. Schließlich geht es nur um die Präzisierung dessen, was angeblich auch jetzt schon im Bebauungsplan steht und von SPD und CDU gewollt ist“, so Peter Meyer von der BISS.

Die BISS fordert unbedingt sofort weitere Einschränkungen und die Suche nach einem besser geeigneten Standort für die Firmen, die bislang und bis auf unbestimmte Zeit im Braunschweiger Stadtgebiet, mitten im Wohngebiet und neben Schulen und Kindergärten, mit radioaktiven Stoffen arbeiten werden.

Bund, Land und Stadt müssen gemeinsam eine sicherere Lösung suchen.

BISS e.V.

Erster Schritt zur Erweiterung der Atomfirmen: Genau hinschauen im PlUA!

Am Mittwoch, den 8. Juli, ab 15 Uhr findet eine Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses (PlUA) statt. Darin wird über den ersten Schritt zum neuen Bebauungsplan entschieden.

Die Tagesordnungspunkte 3 bis 6.1 beschäftigen sich mit dem Flächennutzungsplan und dem neuen Bebauungsplan.

  1. Vorstellung zur Umgebungsüberwachung Vortrag von Herrn Dr. Gründel, Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz
  2. 124. Flächennutzungsplan-Änderung „Gieselweg/Harxbütteler Straße“ Stadtgebiet südlich des Gieselwegs, südwestlich der Ortslage Thune und nördlich des Mittellandkanals Behandlung der Stellungnahmen, Planbeschluss
  3. Bebauungsplan mit örtlicher Bauvorschrift „Gieselweg/ Harxbütteler Straße“, TH 22; Stadtgebiet nördlich des Mittellandkanals, südwestlich der Ortslage Thune und südlich der Harxbütteler Straße Behandlung der Stellungnahmen, Satzungsbeschluss (wurde bereits versandt)
  4. Bagatelländerungen nur ohne Produktionserweiterung – Änderungsantrag zu 15-00195
  5. Antrag der BIBS-Fraktion vom 25.06.2015 zu „Einzäunungsarbeiten der Firma Eckert & Ziegler“

Kommt vorbei und folgt der Diskussion und der Entscheidung. Man muss ja nicht alles kommentieren…

BISS e.V.

Pressemitteilung zum BZ-Leserforum: erkenntnisreich, ergebnislos

– Pressemitteilung –

Eckert & Ziegler – die Erweiterung des Standortes und des radiologischen Wirkens in Braunschweig Thune

Das Leserforum der Braunschweiger Zeitung am gestrigen Dienstag war mit weit über 200 Besuchern gut gefüllt. Die Teilnehmer waren Umweltminister Wenzel, Geschäftsführer Dr. Mann von Eckert & Ziegler, Stadtbaurat Hr. Leuer, Bezirksbürgermeister Hartmut Kroll und die Vertreter der BISS Dr. Thomas Huk und Astrid Buchholz.

Dr. Mann, EZ AG Vorstandsmitglied und EZ Umweltdienste Geschäftsführer, bekam allerdings aus unserer Sicht zuviel Redezeit, die er dazu nutzte,

  • die Stadt Braunschweig mit einer möglichen Atommülldrehscheibe zu bedrohen
  • der Stadt Braunschweig die Klage gegen den neuen Bebauungsplan anzukündigen
  • die Erweiterung des Standortes Braunschweig Thune im Rahmen der bislang nur zu 6% ausgenutzten Genehmigungen anzukündigen
  • Verhandlungen mit Stadt, Land und Bürgern anzukündigen, aber gleichzeitig eine Position der Stärke zu formulieren, die EZ erlaubt, alles zu fordern und nichts zu geben
  • alle Aussagen dazu, was sie nicht am Standort Braunschweig Thune machen wollen, zu widerrufen

Hier hat Eckert & Ziegler mal wieder seine Glaubwürdigkeit verspielt und die Anwesenden vor den Kopf gestoßen.

Schade ist nur, dass zwar viele Reden gehalten wurden, die den Standort Braunschweig mit der industriellen Verarbeitung radioaktiver Stoffe in Wohngebieten und neben Schulen und Kindergärten in Frage stellen, aber es wurden wie schon so oft keine Entscheidungen zum Wohl der Bürger in Aussicht gestellt.

  • der Stadtbaurat von Braunschweig traut sich nicht, den Industriestandort mitten im Wohngebiet in Frage zu stellen.
  • der Umweltminister Wenzel will erst Rechtssicherheit, bevor er Genehmigungen zurücknimmt.

Die BISS und der Bezirksbürgermeister für Wenden/Thune/Harxbüttel Hartmut Kroll konnten sich aufgrund der kurzen Redezeit kaum Gehör verschaffen, aber immerhin auf die vielen unwahren und verharmlosenden Aussagen von Eckert & Ziegler zur Ruhigstellung der Bürger und die möglichen Gefährdungen hinweisen.

Es geht also in die nächsten Runden.

Zum Beispiel: Eckert & Ziegler, in der Person Dr.Mann, droht Klagen und Schadensersatzanforderungen gegen Mitglieder der BISS und andere Bürger an, weil sie Widerstand gegen den ungenehmigten Zaunbau leisteten, den Eckert & Ziegler nun um 30 cm tiefer bauen musste.

Wo soll das hinführen? Doch wohl eher nicht zu einem gemeinsamen Gespräch mit Konsensfindung, was Dr. Mann immer wieder als mögliches Ziel formulierte?!

BISS e.V.

weitere Artikel zum Thema: AG Schacht Konrad

BISS-Radtour zu Stätten der Braunschweiger Radioaktivitätsgeschichte

Am 28. Juni trafen sich 17 Radfahrer zu einer Tour an die Stätten Braunschweiger radioaktiver Geschichte und Gegenwart.

BISS Radtour zu den Stätten Braunschweiger radiaoktiver Geschichte und Gegenwart
BISS Radtour zu den Stätten Braunschweiger radiaoktiver Geschichte und Gegenwart

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Endlagersuchgesellschaft an der Theodor-Heuss-Straße, das alte Buchler Gelände an der Frankfurter Straße, der Mellennium Berg am Madamenweg, die Physikalisch Technische Bundesanstalt mit einem Vortrag der PTB zum Umgang mit den Hinterlassenschaften des stillgelegten Forschungsreaktors, und der Standort von Eckert & Ziegler in Braunschweig Thune wurden per Rad besucht und jeweils mit einem informativen Vortrag vorgestellt.

Aber auch schon das angenehme sonnige Wetter und die schattigen Radwege durch den Braunschweiger Westen und Norden verhalfen zu einer gelungenen Radtour, die wir im nächsten Jahr wiederholen werden.

BISS e.V.

Salzgitter wehrt sich mit Rechtsgutachten gegen NaPro und KONRAD – zieht Braunschweig nach?

Das Nationale Entsorgungsprogramm der Bundesregierung (NaPro) hatte kürzlich zu 70,000 Einwendungen geführt. Insbesondere die Rolle von Schacht Konrad spielte dabei eine große Rolle. Ein Rechtsgutachten und eine Kurzexpertise zum Stand von Wissenschaft und Technik, die die Stadt Salzgitter in Auftrag gegeben hatte, kommen zu dem Schluss: Das Bergwerk ist ungeeignet; aktuelle Probleme bezüglich der Zwischenlager dürften kein Grund sein, an Konrad festzuhalten.

Die BISS teilt diese Einschätzung, begrüßt das Engagement der Stadt Salzgitter und fragt sich: Wieso wehrt sich Braunschweig nicht in ähnlich deutlicher Weise gegen Atommüll neben Wohnhäusern und Schulen? Immerhin taucht der Standort Braunschweig im NaPro als wichtiger Teil der Atommüllkonditionierung auf. Da reicht ein Bebauungsplan mit – aus unserer Sicht – faulen Kompromissen kaum, um die Bürgerinnen und Bürger zu schützen.