Anwohnerklage gegen die Strahlengenehmigung von Eckert & Ziegler in Braunschweig

Luftbild der Atomanlangen in Braunschweig | Foto: Dieter Heitefuß

(auf die Genderung des Textes ist aus Lesbarkeitsgründen verzichtet worden)

Seit 2011 ist die BISS engagiert dabei, die Situation der Atomfirma Eckert & Ziegler zu untersuchen, und die Öffentlichkeit sowie die Politik darüber zu informieren.

Dabei zeigte sich, dass bei Eckert & Ziegler mehr als das 300fache des ASSE-Inventars lagern darf und bis zu 15.000 Fässer.

Wie sich immer wieder gezeigt hat und auch immer noch zeigt, wurden und werden Regeln und Gesetze nicht eingehalten – und das zur Vermehrung des Kapitals der Aktionäre von Eckert & Ziegler und zum Schaden der Allgemeinheit.

Neben Störfällen mit Austritt von radioaktivem Material, ungenügender und fehlender Überwachung, gefährlichen und unerlaubten Transporten, fehlendem Brandschutz, fehlenden Sicherheitsnachweisen und dem lässigen und gefährlichen Umgang bei der Lagerung von radioaktivem Material im Außenbereich, gehört die Strahlengenehmigung zu den wichtigsten Argumenten, weswegen die Atomfirma Eckert & Ziegler solch eine enorme Gefährdung für die Bevölkerung ist. Der durch die BISS durchgeführte Stresstest beweist auf Basis der Berechnungen des Bundesumweltamtes, dass ein Störfall bei Eckert & Ziegler eine bis zu 20km große Evakuierungszone um die Atomfirma bedeuten könnte. Die Bewertung solch einer Katastrophe ist rechtswidrig nicht Grundlage der Stahlengenehmigung von Eckert & Ziegler gewesen (fehlende Störfallanalyse) und hat auch nicht zu einem notwendigen Katastrophenschutzplan geführt.

Darum haben Anwohner vier Jahre nach dem Antrag auf Rücknahme der Strahlengenehmigung von 2015, am 17. Dezember 2019, eine Klage gegen die Strahlengenehmigung von Eckert & Ziegler beim Verwaltungsgericht Braunschweig eingereicht. Erst eineinhalb Jahre danach sah sich das angeklagte Landesumweltministerium in der Lage eine Klageerwiderung zu schreiben. Und seitdem  betreiben das Landesumweltministerium und auch Eckert & Ziegler eine Verzögerungstaktik. Sie ziehen das Gerichtsverfahren in die Länge und versuchen nun, die Anklagepunkte der Anwohner scheinbar zu beheben.

Das Landesumweltministerium und Eckert & Ziegler hoffen, je länger das Gerichtsverfahren dauert, desto mehr Anklagepunkte könnten „geheilt“ werden, und betonen immer wieder, dass ja nur „der Zustand zum Zeitpunkt des mündlichen Hauptverfahrens“ zählt.

Die Anwohner sollen also als Kläger an der Nase vorgeführt werden. Wenn es endlich zum mündlichen Gerichtsverfahren kommt, können Landesumweltministerium und Eckert & Ziegler dann sagen, „Was wollt ihr? Alle Klagepunkte sind behoben worden! Die Klage ist obsolet, also unnötig geworden.“.

Aber die scheinbare „Heilung“ der Anklagepunkte ist nur ein Pflaster auf Symptome, die die eigentliche Ursache, nämlich die enorm hohe Strahlengenehmigung und die daraus entstehende Gefährdung für die Braunschweiger Bevölkerung durch die Lage mitten in einem Wohngebiet/Stadtgebiet und direkt neben Schulen und Kindergärten, nicht beheben. Sonst wäre diese Atomfirma ja auch inmitten einer Innenstadt genehmigungsfähig.

Die Anwohner als Kläger hoffen, dass das Gericht das auch so sieht und die damaligen und heutigen gesetzlichen Abweichung ahndet und die Strahlengenehmigung zurück nimmt.

Die BISS unterstützt die Kläger durch Informationen und Hilfe in der Kommunikation mit dem Gericht und dem Anwalt. Aktuell hat das Braunschweiger Verwaltungsgericht einer Aufforderung zum mündlichen Gerichtsverfahren leider auch eine Absage erteilt, weil „… eine Terminierung wegen der hohen Verfahrensbelastung des Gerichts derzeit noch nicht absehbar.“ ist.

Die BISS bleibt am Ball und unterstützt, mit Hilfe vieler Spender und dem Rechtshilfefonds Strahlenschutz e.V., weiterhin die Anwohner bei Ihrer Klage gegen die Strahlengenehmigung von Eckert & Ziegler.

BISS e.V.

Stellungnahme der BI zum Bereitstellungslager für Schacht Konrad in Würgassen

Original-Text der BI Würgassen, atomfreies Dreiländereck

Stellungnahme zur Antwort des BMUV zur kleinen Anfrage zum geplanten Bereitstellungslager in Würgassen, BT-Drucksache 20/858

Antworten aus dem BMUV sind lückenhaft, unzureichend und zeugen von mangelndem Interesse 

Die Antworten aus dem Bundesumweltministerium auf die kleine Anfrage der Fraktion der CDU/CSU zeugen von mangelndem Interesse an den vielfach benannten Defiziten der Standortherleitung durch die Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) und den vielfältigen Standortmängeln in Würgassen. Diesbezüglich hat die Bürgerinitiative bereits vor einiger Zeit drei Folienpakete zum Faktencheck zusammengestellt, welche unter anderem Steffi Lemke übermittelt wurden und die jetzt unter www.atomfreies-dle.de/fakten öffentlich zugänglich sind. Stellungnahme der BI zum Bereitstellungslager für Schacht Konrad in Würgassen weiterlesen

Die BISS hat gesammelt …

Stadtputztag 2022-03-26
Die BISS hat gesammelt

Der Braunschweiger Stadtputztag am 26. März wurde auch von der BISS für eine Müllsammlung in der Braunschweig-Thuner Umgebung genutzt.

Da kam einiges zusammen.

Die BISS bedankt sich bei allen, die sich daran beteiligt haben.

Gemeinsam machen wir die Welt ein wenig besser.

BISS e.V.

Mobile Atomaufsicht und Start der Baustopp-Kampagne

Etwa 50 Teilnehmer an der Mobilen Atomaufsicht vor den Toren von Schacht Konrad 1 starteten die Baustopp-Kampagne der AG Schacht Konrad am 11. März, dem Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Fukushima, mit einer Vermessungsaktion.

Sie vermaßen den Umfang des Standortes, damit am 22. Mai eine Umzingelung stattfinden kann, mit der auf die geforderte Rücknahme des Planfeststellungsbeschlusses für das geplante Endlager für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll Schacht Konrad hingewiesen werden soll.

Unter dem Motto #Konrad_gameover wird die Baustopp-Kampagne im Jahr 2022 noch weitere Aktionen der AG Schacht Konrad nach sich ziehen.

Die BISS ist dabei.

Reaktorkatastrophe-Fukushima-Jahrestag: BISS beteiligt sich an IPPNW Zeitunganzeige

Sehr geehrte BISS,

sie haben sich dankenswerterweise an die Anzeigenaktion „11 Jahre Fukushima, 36 Jahre Tschernobyl“ beteiligt und haben damit zum Erfolg dieser Aktion beigetragen.
Wir haben uns über den Zuspruch sehr gefreut: 2.372 Beteiligte haben mit ihrer Unterschrift und finanzielle Unterstützung die ganzseitige Anzeige ermöglicht.

Leider ist uns diesmal der Krieg in der Ukraine „in die Parade gefahren“ und es gab Überlegungen den Text anzupassen.
Die Anzeige erzielt ihre Wirkung gerade auch durch die Unterschriften und benötigt eine lange Vorbereitungsphase. Daher eignet sich dieses Format leider nicht für spontane Änderungen, weil ja ein bestimmter Text unterzeichnet wird, den wir ohne Zustimmung nicht substantiell verändern können. Der Text wurde Ende Dezember fertiggestellt, ab Ende Januar sammeln wir die Unterschriften. Eine Nachfrage bei allen Beteiligten wäre zeitlich einfach nicht möglich gewesen. Daher haben wir schweren Herzens von einer Textänderung abgesehen und uns darauf beschränkt, unten auf unsere Informationen zum Krieg zu verweisen.
Der Text ist trotzdem noch sehr aktuell, wird da doch auf die friedenspolitische Bedeutung der Energiewende und der Zusammenhang mit den Atomwaffen hingewiesen.
Lediglich die Veräußerung von Lingen – womöglich – an einen russische Atomkonzern ist unwahrscheinlich geworden. Allerdings zeigt das auch, wie verantwortungslos mit deutscher Energieinfrastruktur umgegangen wurde. Diese Erkenntnis kommt z.B. für die größte deutsche PCK-Raffinerie in Schwedt zu spät, wo noch 2021 91,67% der Anteile an den russischen Konzern Rosneft gingen.

Wie dem auch sei: Die Anzeige wird morgen, am 11.März zum Fukushima-Jahrestag in der Süddeutschen Zeitung im politischen Teil erscheinen.
Im Anhang können Sie sich das Ergebnis als PDF-Datei ansehen.
(Tipp: z.b. mit Acrobat Reader kann die Ansicht vergrößert und auch nach Namen gesucht werden).

Wir bedanken uns für Ihre Beteiligung und Unterstützung.

Viele Grüße aus der IPPNW-Geschäftsstelle
Ewald Feige

Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges /
Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.
IPPNW-Geschäftsstelle
Ewald Feige
Körtestr. 10, D-10967 Berlin
Tel: +49 (0)30 698074-11
FAX: +49 (0)30 693 81 66
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