Strahlung und Geschlechterverhältnis Thema bei Bundesgrünen

Die Bundestagsfraktion Bündnis90/Die Grünen veranstaltete am 07.04.2014 ein öffentliches Fachgespräch zum Thema „Auswirkungen ionisierender Strahlung auf das Geschlechterverhältnis“ (hier geht’s zum Kurzbericht mit Links zu den Beiträgen der Fachleute).

Für uns ist die Kenntnisnahme des Phänomens der „verlorenen Mädchen“ auf Bundesebene interessant, weil wir in privater Recherche auch für Thune bzw. die nähere Umgebung des Braunschweiger Nukleargeländes eine deutliche „Mädchenlücke“ ermittelt haben. Wir meinen, es reicht nicht, die vorliegenden Daten mit den bisherigen Modellen abzutun nach dem Motto: „Die Strahlung ist zu niedrig, um dafür verantwortlich zu sein“. Der Zusammenhang zwischen ionisierender Strahlung und dem Geschlechterverhältnis muss endlich in unabhängiger Forschungsarbeit aufgeklärt werden. Öffentliche Fachgespräche sind ein wichtiger Schritt in diese Richtung.

Eckert & Ziegler klagte erneut

Diesmal ging es um die Strahlenbelastung am Zaun des Thuner Industriegebietes. In einem Interview hatte ich gesagt, dass ein intensiveres Messen ein Schritt in die richtige Richtung sei, dass dadurch aber nicht das Problem der hohen Strahlenwerte geringer werde. Hier hatte ich von „Grenzwertüberschreitungen“ gesprochen, da hier in den offiziellen Berichten in fast jedem Jahr im Vergleich zu deutschen AKWs und auch dem Zwischenlager in Gorleben deutlich höhere Messwerte angegeben werden. Nur durch eine Sonderregelung (der sogenannten „2000-Stunden-Regelung“, die in Gorleben und an deutschen AKWs ganz offensichtlich nicht angewendet zu werden braucht), können hier in Thune die Grenzwerte offiziell eingehalten werden: In einem Kalenderjahr werden am Thuner Zaun Werte toleriert, die im Vergleich zum Zaun des Zwischenlagers in Gorleben 14,6 mal so hoch sind. Eckert & Ziegler spricht daher bei meiner Aussage („Grenzwertüberschreitungen“) von einer „Falschaussage“. In der Pressemitteilung Eckert & Zieglers heißt es daher: „Behörden und Betreiber haben im Zusammenhang mit den nuklearmedizinischen Betrieben in Braunschweig Thune immer nachgewiesen, dass die vorgeschriebenen Grenzwerte eingehalten werden.“ Wie gesagt, die Thuner Sonderregelung macht es möglich. Hier ein Vergleich der Direktstrahlung mit deutschen AKWs und Zwischenlagern (die Daten entstammen offiziellen Quellen).

Wir bemängeln seit Monaten, dass es sich bei dieser Sonderregelung um einen moralischen Fehler (aufgrund der Nähe zu den Schulen, Kindergärten und Wohnungen) als auch fachlichen Fehler handelt. Frau Dr. Lange vom niedersächsischen Umweltministerium hat übrigens genau an dem Tag des Interviews (in dem ich von Grenzwertüberschreitungen sprach) eine Überprüfung der Sonderregelung in Aussicht gestellt.

Dr. Thomas Huk
BISS e.V.
Bürgerinitiative Strahlenschutz

2. Sonntagsspaziergang der BISS mit OB-Kandidaten

Bei Sonnenschein, Wind und Wolken trafen sich etwa 26 Teilnehmer zum 2. Sonntagsspaziergang der BISS um das Firmengelände der Atomfirmen an der Harxbütteler Str./Gieselweg.

Wind_Wolken
Wind und Wolken

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Oberbürgermeister-Kandidaten Udo Sommerfeld von der Partei die LINKE und Wolfgang Büchs von den Bürgerinitiativen Braunschweig BIBS stellten sich vor und standen Rede und Antwort zu den Fragen der anwesenden Teilnehmer.

Udo Sommerfeld
Udo Sommerfeld
Wolfgang Büchs
Wolfgang Büchs

 

 

 

 

 

 

Bei dem Gang um das Gelände der Atomfirmen an der Harxbütteler Str./Gieselweg bekamen alle Teilnehmer die Chance, die Einstellung der OB-Kandidaten zum Thema Eckert & Ziegler abzufragen.

Fazit: Das war ein gelungener Nachmittag.

Machen Sie am 11. Mai mit, wenn der OB-Kandidat Herr Herlitschke und Bezirksratsmitglieder des Stadtbezirks Wenden/Thune/Harxbüttel dabei sind.

„Eckert & Ziegler Umweltdienste“ planen Einstellungen

Die bislang angekündigte Modernisierung der „Eckert & Ziegler Umweltdienste“
gestaltet sich nun doch als Erweiterung?!

„Eckert & Ziegler“ übernahm im Jahre 2009 sechs Mitarbeiter in der Sparte Umweltdienste in Braunschweig Thune.
Die „Umweltdienste“ nehmen die radioaktiven Abfälle der in Braunschweig produzierten Produkte zurück, verpacken und lagern diese am Standort in Braunschweig oder leiten sie an das Zwischenlager in Leese am Steinhuder Meer weiter.
Der bislang nur durch die Veränderungssperre verhinderte Hallenneubau zur
„Messung, Konditionierung und sicheren Verpackung schwach radioaktiver Abfälle“ beinhaltet im Bauantrag aus dem Jahr 2011 „Büroräume, Pausenraum, Teeküche, Sanitärräume und Umkleiden für 20 MitarbeiterInnen (16 männlich, 4 weiblich).“
Aktuell, im Jahre 2014, sucht „Eckert & Ziegler Umweltdienste“ einen Geschäftsführer für 50 Mitarbeiter.
So wird aus einer angekündigten Modernisierung eine praktisch realisierte Erweiterung.
Diese Erweiterung benötigt aber einen Hallenneubau.
Weiß „Eckert & Ziegler“ vielleicht bereits, ob ihre Klage gegen die Stadt Braunschweig,
mit der sie die Baugenehmigung gegen die geltende Veränderungssperre erzwingen wollen, für sie positiv entschieden wurde?
Oder kommt die Firma „Buchler“ nun „Eckert & Ziegler“ noch mehr entgegen und plant den Hallenneubau für „Eckert & Ziegler“ im alten Bestand oder sollen alte Bestandshallen umgenutzt werden?

BISS e.V.