Gefährlicher Müll, harmlose Medizin?

In Gesprächen wird der BISS häufig entgegengehalten, man unterstütze unseren Widerstand gegen Atommüll, aber die Medizinproduktion auf dem Gelände müsse von unserem Protest ausgenommen bleiben. Dabei setzen viele Menschen voraus, dass die Strahlung, die von den Medizinprodukten ausgeht, harmlos sei im Vergleich mit der Strahlung des Mülls aus Atomkraftwerken. Und weil die Medizin unbestritten tatsächlich Menschen helfen kann, weigert man sich unbewusst, den Standort ihrer Produktion infrage zu stellen. Gefährlicher Müll, harmlose Medizin? weiterlesen

Strahlende Medizinfracht offenbar kein Atomtransport…?

Im Spiegel-Online-Bericht „Die verborgenen Wege der Atomtransporte“ taucht Braunschweig bzw. Thune nicht auf. Dies wäre wenig erstaunlich, würde es sich dabei ausschließlich um Verbringungen von Brennstäben handeln. Es ist allerdings durchaus merkwürdig, dass der Artikel auf einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Bundesgrünen basiert, in der Thuner Nuklearfirmen mehrere hundert Mal erwähnt werden.

Dieselbe Drucksache setzte Anfang des Jahres die BISS auf die Spur der Urancontainer, die letztlich zum Nachweis mehrfach wöchentlich stattfindender Transporte von stark strahlendem Molybdän-99 bzw. Jod-131 führte. Messungen bei zufälligen Begegnungen mit Transportern der Firmen ergaben Werte, wie man sie in wenigen Metern Entfernung neben Castoren messen kann. In diesem Zusammenhang bestätigte das Gewerbeaufsichtsamt Braunschweig der BIBS-Fraktion, dass an der Fahrzeugaußenwand sogar noch viel höhere Werte erlaubt seien, nämlich bis zu 2mSv/h (Millisievert pro Stunde). Zum Vergleich: Die natürliche Strahlung in Thune liegt bei ca. 0,08 µSv/h, Mikrosievert pro Stunde.

Erweiterung oder Zukauf … eigentlich egal … oder beides?

Jetzt zeigt sich endlich, wo es mit der Sparte „Eckert & Ziegler Umweltdienste“ hingehen wird.

Das Versprechen der Firma Eckert & Ziegler gegenüber dem Braunschweiger Rat im Jahre 2011, dass sie im Bereich der Atommüllverarbeitung lediglich quantitativ aber nicht in der Qualität eine Veränderung anstreben, stellt sich wohl mit der folgenden Meldung als Unwahrheit dar. Denn nun wird Atommüll der Atomkraftwerke verarbeitet.

Eckert & Ziegler übernimmt Entsorgungsgeschäft von EnergySolutions in Großbritannien

Eckert & Ziegler übernimmt den Anteil schwach- und mittelradioaktive Atommüll-Verarbeitung eines britischen Unternehmens.

Schaut einfach mal rein.

 

Duisburg und Braunschweig: gemeinsam gegen Atommüll in Wohngebieten

Zur Landeskonferenz der Antiatom-Initiativen NRW in Duisburg waren auch Vertreter der BISS eingeladen (auf dem Foto: Regina Großefeste vom Antiatom-Bündnis Niederrhein und Peter Meyer von der BISS). Die Pressemitteilung des Antiatom-Bündnisses Niederrhein zur LaKo findet man beispielsweise hier auf der Seite der AG Schacht Konrad. Mit der GNS haben die Menschen in Duisburg dasselbe Problem wie wir in Braunschweig mit Eckert & Ziegler: eine Konditionierungsanlage in unmittelbarer Nähe zu Wohnhäusern.

Immer mehr zeigt sich: Der Umgang mit Atommüll ist schon weit im Vorfeld der Endlagerdebatte von Unverantwortlichkeit geprägt. Deshalb werben wir jetzt gemeinsam für unsere Demonstrationen am 14. September – 11.55 in Duisburg, 16 Uhr (Sternmarsch: 15 Uhr) bei uns. Übrigens: Am selben Tag findet in Frankreich eine Demonstration gegen das AKW Cattenom statt (die entsprechende Pressemitteilung des bbu/Bundesverbandes der Bürgerinitiativen Umweltschutz findet man hier). Der Protest ist international!

Erweiterung droht – Menschenkette am 14. September

Der neue Bebauungsplan kommt – und mit ihm eine faktische Erweiterung! Nur großer öffentlicher Druck kann die Weichenstellung, die seitens der Stadt derzeit anvisiert wird, noch verhindern.

Deshalb ruft die Bürgerinitiative Strahlenschutz (BISS) e.V. zur Teilnahme an einer Menschenkette um das Firmengelände von Eckert & Ziegler, GE Healthcare und Buchler (Gieselweg/Harxbütteler Straße) in Braunschweig-Thune auf:

 ATOM-ALARM: KEINE ATOMANLAGEN NEBEN WOHNHÄUSERN UND SCHULEN!
die Erweiterung von Eckert & Ziegler noch verhindern –

Den vollständigen Aufruf und den Ablaufplan findet man auf unserer eigens für die Demonstration eingerichteten Aktionsseite www.atomalarm2013.de.

Die BISS bittet um aktive Unterstützung der Menschenkette. Dafür gibt es z.B. folgende Möglichkeiten:

  • den Aufruf mit Namen (Gruppe oder Person) öffentlich unterstützen (vgl. Unterstützerliste)
  • den Aufruf verbreiten und die Menschenkette bewerben
  • am 14.9. einen Anlaufpunkt auf der Strecke übernehmen (d.h. Luftballons verkaufen und kleine Ordneraufgaben durchführen)
  • einen eigenen Info-Tisch am Kundgebungsort aufstellen und betreuen
  • für die Veranstaltung spenden (steuerlich begünstigt)

Aber am Wichtigsten ist natürlich: Seid am 14.09. dabei, und bringt möglichst viele Gleichgesinnte mit!

Wir bieten an, offene Fragen per Mail zu beantworten oder bei größerem Bedarf in  Institutionen/Gruppen einen Vortrag über die neuesten Entwicklungen rund um das Industriegebiet zu halten.

P.S. – Für alle, die näher an Duisburg wohnen als an Braunschweig: Dort wird am selben Tag um 11.55 Uhr eine Demonstration zum selben leidigen Thema stattfinden, denn auch dort befindet sich eine Konditionierungsanlage in der Nähe von Wohnbebauung. Setzen wir gemeinsam ein Zeichen!