Petition: Atommüll-Alarm der BI Lüchow-Dannenberg

Petition gegen ATOM-Müll
Petition gegen ATOM-Müll der BI Lüchow-Dannenberg

Petition: Atommüll-Alarm:

Überall im Land liegt Atommüll herum. An Atomkraftwerken. In Zwischenlagern. In Forschungseinrichtungen. In der Asse II und in Morsleben ist die Endlagerung schon mal schiefgegangen. In Gorleben darf sich das nicht wiederholen.

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Presseerklärung: Terrorgefahr und gesundheitliche Risiken durch radioaktives Mo-99 in Thune

19. März 2013

Terrorgefahr und gesundheitliche Risiken durch radioaktives Mo-99 in Thune

Recherchen der Bürgerinitiative Strahlenschutz Braunschweig e.V. (BISS) haben ergeben, dass auf das Gelände der Firma GE Healthcare/Buchler GmbH im Braunschweiger Stadtteil Thune regelmäßig stark strahlendes Molybdän-99 (Mo-99) aus Südafrika geliefert wird. Die BISS befürchtet, dass Terroristen dieses Material für Anschläge nutzen könnten und hält die Sicherung der Transporte sowie des Firmengeländes selbst für völlig unzureichend.

Die offensichtlich ungesicherten Transporte (jeweils nur ein Fahrer, kein bewaffneter Begleitschutz, einfache Lieferwagen) sind aufgrund des bekannten Ausgangs- und Zielortes leicht auszuspähen. Das Firmengelände ist lediglich durch einen ca. 2 Meter hohen Zaun und zwei Werksschützer gesichert, die einen bewaffneten Raub so wenig verhindern könnten wie die firmeneigenen Überwachungskameras.

Die BISS geht davon aus, dass sich in den ca. 30-Liter-Bierfass-großen Transportbehältern aus 56 kg Uran, die mehrfach monatlich angeliefert werden, eine Aktivität von mehreren Tera-Becquerel (= mehrere 1.000.000.000.000 Zerfälle pro Sekunde) in kleinen Fläschchen befindet. „Weil das radioaktive Molybdän-99 in einer Flüssigkeit vorliegt, befürchten wir, dass es bei einem Unfall freigesetzt werden könnte – möglicherweise sogar unbemerkt -, oder dass es nach einem Diebstahl in terroristischer Absicht an beliebigen Orten versprüht werden könnte“, erläutert Dr. Thomas Huk von der BISS.

Huk ergänzt: „Wir wollen keine Panik verursachen, sondern eine unserer Überzeugung nach bestehende Gefahr abgestellt wissen. Deshalb haben wir die Firma, den Oberbürgermeister und das Gewerbeaufsichtsamt (GAA) vor einer Woche informiert und Abhilfe gefordert.“ Inzwischen haben wir die Rückmeldungen erhalten:

Oberbürgermeister Dr. Hoffmann: „Nicht zuständig; ausschließlich Sache des GAA.“
Leiter des GAA, Herr Aplowski: „Kein Handlungsbedarf. … Vorsätzliche kriminelle Handlungen sind jedoch nicht kalkulierbar und können daher im gesetzlichen Regelwerk nicht abschließend betrachtet werden.“

Mo-99 zerfällt zu Technetium-99, das ein extrem wichtiger Stoff für nukleardiagnostische Untersuchungen ist. Thomas Huk stellt klar: „Natürlich haben wir nichts gegen die Herstellung dieser wichtigen medizinischen Substanzen, die täglich helfen, Leben zu retten. Aber dabei muss Missbrauch ausgeschlossen werden. Und die Verarbeitung gehört nicht neben ein Wohngebiet!“ Die Thuner Atombetriebe liegen nur ca. 50 m vom nächsten Wohnhaus und nur wenige hundert Meter von einer Grundschule und Braunschweigs größtem Gymnasium, demnächst auch noch einer Kinderkrippe und einem Jugendzentrum, entfernt.

Die Firma GE Healthcare/Buchler GmbH gehört zu 40% der alteingesessenen Braunschweiger Firma Buchler GmbH, deren vorheriges Betriebsgrundstück nahe der Innenstadt aufwändig von atomaren Altlasten gereinigt werden musste. Der Vorgänger Amersham Buchler ist durch falsch deklarierte Atommüllfässer für die ASSE in Erinnerung, die unerlaubte flüssige Abfälle und eine bis zu 3000-fach über den Grenzwerten liegende Radioaktivität enthielten. Die ebenfalls auf dem Gelände ansässige und mit Buchler und GE/Buchler verflochtene Firma Eckert & Ziegler/Nuclitec plant eine massive Ausweitung der Bearbeitung von Atommüll in Thune zur Endlagerung im nahen Schacht Konrad.

Wir haben genug von der höchst undurchsichtigen Informationspolitik der Betreiber und Behörden, und wir haben kein Vertrauen mehr in die Firmen und deren Überwachung“, so Huk. Die Strahlung am Gelände ist jetzt schon x-fach höher als in Gorleben, und die Betriebe liegen fast genau in der Einflugschneise des Flughafens.

Hintergründe und weitere Informationen finden Sie hier.

Anhang:

Kurzfassung möglicher Gefahren aus Mo-99 und ggf. Jod-131 bzw. der Behälter:

  1. Aneignung durch Terroristen:
    a) bewaffneter Überfall auf die nicht bzw. nur schwach gesicherten Transporte
    b) bewaffneter Raub vom Betriebsgelände
  2. Transport:
    a) leichter Transport (z.B. mit PKW) in die Nähe eines Anschlagsziels
    b) Transport der Fläschchen direkt zum Anschlagsort
  3. Freisetzung:
    a) Freisetzung in fein verteilter Form in z.B. Zügen oder Innenräumen mit einer großen Anzahl von Menschen
    b) Terrorwirkung durch „unsichtbare Bedrohung“ und Unsicherheit, ob und wo mit einem ähnlichen Anschlag zu rechnen ist
    c) schwere Abgrenzbarkeit des betroffenen Personenkreises
    d) Gefahr möglicher Schäden auch nach Jahren

Mietshaus im Industriegebiet: Bauanzeige gegen das Buchler-Gelände!

Bereits in unseren Einwendungen am 26. November 2012 zur ersten Vorstellung des Bebauungsplans Entwurfes für das Buchler-Gelände haben wir auf baurechtswidrige Zustände hingewiesen.

Bei späteren Nachfragen wurde hingegen von Seiten des Stadtbaurats und der Bauverwaltung mehrfach geantwortet, man wisse nichts von baurechtswidrigen Zuständen.

Jetzt wollen wir es endlich schwarz auf weiß bestätigt bekommen und haben eine Bauanzeige gegen die Firmen an der Harxbütteler Straße gestellt.

Wie kommt ein Mehrfamilienhaus in ein Industriegebiet?

Gesetzlich sind in Industriegebieten selbst Betriebswohnungen nur ausnahmsweise für Bereitschaftspersonal zulässig. Aber niemals allgemeines Wohnen und Vermieten
… wie im Buchler-Gelände an der Harxbütteler Straße in Thune. Merkwürdig…

Sollte man hier nicht etwas tun? Wir denken, ja!

 

Eine Woche, zwei Fehler: Erweiterung & persönliche Beschimpfungen

In der vergangenen Woche hat die Kommunalpolitik beschlossen, dass auf dem aktuellen Thuner Industriegelände eine neue Lager- und Produktionshalle gebaut werden darf. Einige Politiker haben offensichtlich sowieso kein Problem damit, dass hier in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung und dem Schulzentrum eine Erweiterung der industriellen Betriebe vor sich geht. Andere, wie z.B. die Grünen, teilen unsere Sorgen, stimmten jedoch der Erweiterung ebenfalls zu. Ihre Begründung (hier verkürzt wiedergegeben): Eine Verweigerung würde aus juristischen Gründen die Veränderungssperre und den neuen Bebauungsplan gefährden. Unsere Beratungen mit Fachleuten kommen zu einem anderen Schluss: Einer Erweiterung zuzustimmen war ein Fehler. Die Erweiterung gefährdet den neuen Bebauungsplan und führt zu einem noch höheren Gefahrenpotential für die Anwohner und über 1200 Schülerinnen und Schüler!

Den Unmut, den die Entscheidung der Kommunalpolitiker insbesondere während der Bezirksratssitzung bei den Bürgerinnen und Bürgern hervorrief, teilen wir somit. Allerdings distanzieren wir uns deutlich von den verbalen Entgleisungen. Auch wenn die Stimmung emotional sehr aufgeladen ist und der eine oder andere Kommentar nicht ausbleiben kann, so sind persönliche Beschimpfungen (wie sie insbesondere Grünen-Bezirksratsmitglied Carsten Schröter hören musste) nicht in Ordnung! Wir stehen als BISS e.V. für eine deutliche Sprache, die aber eben auch immer sachlich ist. Wir fordern daher alle besorgten Bürgerinnen und Bürger auf: Machen Sie Ihrem Unmut weiterhin Luft! Aber bleiben Sie dabei fair! Auch wenn Verunglimpfungen durch Sprecher des Thuner Industriekomplexes (z.B. „moderne Taliban“, „Kindersoldaten“, „Laienhysterie“) schon seit längerem die Stimmung anheizen.

BISS für „Gemeinsam-Preis“ nominiert

Die Braunschweiger Zeitung hat die Bürgerinitiative Strahlenschutz für den „Gemeinsam-Preis“ nominiert, den sie in Kooperation mit dem Braunschweiger Dom für besonderes ehrenamtliches Engagement vergibt. In diesem Zusammenhang erschien am 06.03. (online 05.03.) ein Portrait der BISS. Wir freuen uns darüber, dass unser Einsatz, der ja der Sicherheit aller Braunschweiger dienen soll, so gewürdigt wird!