Noch immer Bautätigkeit bei EZN

(25.06.12)

Die Bauarbeiten bei EZN sind offenbar umfangreicher: Am heutigen Montag, 25.06., steht wieder ein Fahrzeug einer Trockenbaufirma auf dem Gelände. Zunächst waren am 18.06. aus dem roten Klinkergebäude Harxbütteler Straße 3, über dem dortigen Glaskasten, Geräusche gedrungen, die auf einen Elektromeißel schließen ließen. Zugleich waren Lieferwagen einer Sanitär- und einer Trockenbaufirma sichtbar. An den Folgetagen bot sich jeweils ein ähnliches Bild; am Donnerstag und Freitag konnte allerdings nur die Anwesenheit der Sanitär-, nicht die der Trockenbaufirma verifiziert werden.

Wir fragen uns: Liegt hier nicht ein Verstoß gegen die Veränderungssperre vor? Selbst die Sanierung einer Toilette würde unseres Wissens einer Wertsteigerung gleichkommen und wäre damit genehmigungspflichtig. In jedem Fall sollte angesichts der angespannten Situation schnellstens durch die Verwaltung geprüft und veröffentlicht werden, was hier vor sich geht.

Asse-Sicherheit und Fracking schließen einander aus

Wer sich gewundert hat, weshalb eine Bürgerinitiative, die sich den Strahlenschutz auf die Fahne geschrieben hat, in letzter Zeit verstärkt auf Veranstaltungen zum Thema Fracking hinweist, findet abgesehen von unserem Vereinsziel (Schutz von Natur und Umwelt…) im Livestream der Informationsveranstaltung des Asse-II-Koordinationskreises vom 20.06.2012 einen weiteren Zusammenhang:

  • Ab 2:41:45 Zuschauerfrage nach möglichen Erdbeben durch Hydraulic Fracturing (Erdgasgewinnung). Antwort: Hydraulic Fracturing ist in diesem Zusammenhang weniger beunruhigend; bei Förderung von Erdöl oder Erdgas (also auch Fracking) sowie bei der Verpressung großer CO2-Mengen im Zuge von CCS-Maßnahmen allerdings kann eine Gefahr für ein Endlager durch induzierte Erdbeben nicht ausgeschlossen werden.
  • Ab 2:44:39 plädiert Udo Dettmann vom Asse-II-Koordinationskreis in diesem Zusammenhang für die Verwendung jeglicher möglichen Barriere an der Asse und damit ganz eindeutig gegen Fracking, das ja gewolltermaßen geologische Barrieren zerstört.

Protest in NRW

Wie die Initiative Duisburg Atomfrei mitteilt, bereiten das Anti-Atom-Bündnis Niederrhein, Bürgerinitiativen aus Ahaus (wo sich ein Zwischenlager befindet) sowie weitere Organisationen aus NRW eine Demonstration gegen die GNS-Atommüllanlage in Duisburg-Wanheim vor. Kurz nach der nordrhein-westfälischen Landtagswahl war von der rot-grünen Regierung eine Genehmigung zur Ausweitung des Betriebs erteilt worden, der sich 100 Meter vom nächsten Supermarkt und 200 Meter von Wohnbebauung entfernt befindet.

Die Demonstration soll am 30. Juni zur symbolträchtigen Uhrzeit von 11:55, also um „fünf vor zwölf“, auf dem Parkplatz vis-à-vis der GNS-Atomanlage in Duisburg-Wanheim, Ehinger Straße, stattfinden, und zwar unter dem Motto „Konsequenter Atomausstieg: Jetzt GNS Duisburg dicht machen – nicht erweitern“.

Großdemonstration in Japan

Noch immer tritt Radioaktivität aus dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi in die Umwelt aus; dennoch vertraut die japanische Regierung weiterhin auf die gefährliche Technologie. Doch die Bevölkerung hat nicht vergessen, was 2011 geschah: 20.000 Menschen protestierten am Freitag in Tokio gegen das Wiederanfahren zweier Atomreaktoren. Da das online verfügbare Medienecho in Deutschland, soweit wir sehen können, gering ausfiel, verlinken wir hier zusätzlich einen englischsprachigen Artikel. Nächste Woche soll der Protest weitergehen.