BUND: Neues Strahlenschutzgesetz muss Dosisgrenzwerte auf ein Zehntel senken / Gering radioaktives Material aus AKW-Rückbau nicht länger freigeben

Berlin (ots) – Bei der heutigen Anhörung zum Entwurf eines neuen Strahlenschutzgesetzes im Bundesumweltministerium hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Nachbesserungen gefordert. „Der Gesundheitsschutz muss Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen haben. Ein Strahlenschutzgesetz, das seinen Namen verdient, hat sich daran auszurichten“, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. „Es ist inakzeptabel, dass dieses ein Gesetz den Gesundheitsschutz gegenüber wirtschaftlichen Interessen abwägen will. Es gibt nichts Wichtigeres, als die Bevölkerung vor Strahlenrisiken zu schützen, das darf auf keinen Fall relativiert werden“, so Weiger.

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Lingen-Demo, Pressespiegel

banner-demo-lingen-690x180Zur Demo in Lingen am 29.10.2016 gibt es einen Pressespiegel:
(siehe auch unten)
Die 20-Uhr-Tagesschau hat am Samstag über die Demo berichtet:
Bilder gibt es z.B. hier:
Pressespiegel:
Tagesschau 17:00 Uhr
Osnabrücker Zeitung / Lingener Tagespost
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Asse 2: Bürgerinitiativen warnen vor Verfüllung der Atomüllkammer-Zuwege

Vernässung des Atommülls droht – BfS-„Topfkonzept“ riskant und nutzlos

Das Bundesamt für Strahlenschutz will in der Asse auf der 750 m-Sohle
Zuwege zu Atommüll-Kammern verfüllen. Um auf die weitreichenden Folgen
dieser Maßnahmen aufmerksam zu machen und davor zu warnen, lud der Asse
2-Koordinationskreis nach Remlingen ein, unter dem Titel:

„Asse 2: Flutung durch die Hintertür?! Drohende Verfüllung gefährdet unsere
Region“

Zwei Wissenschaftler, die zur wissenschaftlichen Expertengruppe der
Asse 2-Begleitgruppe (AGO, „Arbeitsgruppe Option Rückholung“) gehören,
trugen am 25.10. ihre jeweiligen Einschätzungen bezüglich der vom BfS
geplanten Maßnahmen vor. Die Veranstaltung findet am Di., 01.11.2016 um
19.30 Uhr im Rathaussaal Wolfenbüttel noch einmal statt.

Der Hydrogeologe Dr. habil. Ralf Krupp monierte, dass die vom BfS
erstellte „Machbarkeitsstudie zur Offenhaltung“ wichtige Optionen und
Varianten, einschließlich der Vorschläge der AGO, nicht betrachtet
habe.
Die darauf aufbauende „Risikoabwägung“ habe entscheidende Risiken der
Verfüllung nicht erkannt und sie nicht in die Abwägung einbezogen. Das
Ergebnis der Abwägung sei aus Sicht der AGO methodisch fehlerhaft und
nicht nachvollziehbar.
Dr. Krupp wörtlich: „Die Notfallvorsorge des BfS, insbesondere das
Topfkonzept, wird während der Rückholung der Abfälle unwirksam und
damit nutzlos. Im Fall eines unbeherrschbaren Lösungszutritts wird
durch das Topfkonzept das radiologische Risiko drastisch erhöht, indem
die Lösungen in die unverfüllten Einlagerungskammern kanalisiert
werden.“

Der Anlagenbauer Dr.-Ing. Frank Hoffmann verglich die sogenannte
Notfallplanung“ des jetzigen Betreibers der Asse mit dem
Schließungskonzept des vorherigen Betreibers. „Die Notfallplanung des
BfS setzt das alte Konzept seiner Vorgängerin, des Helmholtzinstitutes,
zur Verfüllung um. Dabei werden nach meiner Auffassung die Abläufe aus
den Einlagerungskammern in die Begleitstrecken verschlossen und eine
zusätzliche Vernässung der eingelagerten Abfälle riskiert, wodurch
Gefahren für die Rückholung entstehen können“, so Dr.-Ing. Hoffmann.

Heike Wiegel, Vorstandsmitglied von AufpASSEn e.V. stellte die
Forderungen des Asse 2-Koordinationskreises (A2K) vor, an erster Stelle
die nach einem Moratorium bezüglich der geplanten Verfüllmaßnahmen:
„Der A2K fordert ein sofortiges Aussetzen der Verfüllung der 2.
Südlichen Richtstrecke auf der 750m Sohle und eine kritische
Aufarbeitung der Probleme.“

Außerdem müssten die radiologischen Risiken des Topfkonzeptes beachtet
und ernst genommen werden, dieses Konzept müsse revidiert und die
Rückholung in die Notfallvorsorge einbezogen werden. Insbesondere das
Bundesamt für Strahlenschutz wurde aufgefordert, „alle Handlungen zu
unterlassen, die zu einer weiteren Vernässung des chemo-toxischen und
radioaktiven Mülls führen können“, so Wiegel weiter. Alle beteiligten
Behörden (das BfS selber, das Landesbergamt, die Umweltministerien in
Hannover und Berlin) müssten die Vorschläge und Stellungnahmen der
wissenschaftlichen Arbeitsgruppe Option Rückholung unverfälscht
ernsthaft prüfen und wissenschaftlich nachvollziehbar dazu Stellung
nehmen.

Fotos:

radioaktive Lauge vor Kammer 91.) Laugensumpf vor Kammer 9 auf der 750 m-Sohle: hier will das BfS
verfüllen. Radioaktive Laugen treten aus, vermutlich stammen sie aus
der Atommüllkammer 10/750 und laufen durch die Kammer 9. Rostpartikel
deuten auf eine Korrosion der Atommüll-Fässer. Nach der Verfüllung wäre
unklar, wo die Laugen bleiben; sie könnten sich in der Einlagerungskammer aufstauen und den Atommüll vernässen oder ihn gar auflösen.

2.) Die Referenten: Dr. Ralf Krupp, Heike Wiegel, Dr.-Ing. Frank
Hoffmann:
http://www.asse-watch.de/pics/161025_Referenten_Krupp_Wiegel_Hoffmann_3MB.jpg

Zeichnung:

ASSE2 750m Sohle Übersicht
die 750m-Sohle des Bergwerkes Asse 2 mit Kennzeichnung (in blau)
der 2. südlichen Richtstrecke nach Westen, die das BfS demnächst
verfüllen will.

weitere Informationen: http://www.asse-watch.de

Mitfahren? Fachgespräch „AKW-Rückbau – Mammutaufgabe und Konfliktherd“

Hallo zusammen,
die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen veranstaltet ein
Fachgespräch zum AKW-Rückbau am Montag, dem 7.11. in Berlin (Siehe Kalender).
Ich will dort hinfahren und frage, wer noch Interesse hätte?
Gegebenenfalls können wir gemeinsam fahren. Zur Zeit gibt es noch
Sparangebote der Bahn: mit ICE hin und zurück für 40,- €.
Bei entsprechender Nachfrage könnte ich auch mit meinem Wagen fahren,
dann reduziert sich der Fahrpreis nach Zahl der Mitfahrenden.
Ich bitte um Rückmeldung innerhalb der nächsten drei Tage, also bis zum
Donnerstag, 27.10. 14 Uhr.
Beste Grüße,
Henning

Filmbeitrag am 27.10. ab 19.30 Uhr in Hallo Niedersachsen

Die BI Lüchow-Dannenberg weist darauf hin:

Niedersachsen und der Atommüll: „SuperGaudi“?

Niedersachsen wird 70 Jahre alt, der Gorleben-Widerstand blickt auf
fast 40 jährige Geschichte zurück. Ein Grund für den NDR, zum
Landesjubiläum als ein prägendes Thema für das Land Niedersachsen auf
die Umwelt- und Anti-Atom-Bewegung zu verweisen.

Die Asse II, der Schacht Konrad und Gorleben stehen bei einem der
Zeitfenster, den Jahren 1976 – 1985 im Fokus der Berichte, dazu kommt
noch die Geburtsstunde der Grünen, die in jener Zeit die ersten Stimmen
bei Kommunalwahlen holen.

Auf Spurensuche in Gorleben ging der NDR am  Sonntag: Treffpunkt war um
11.30 Uhr ist die Beluga, das gestrandete Schiffs- Mahnmal bei den
Atomanlagen in Gorleben. Gemeinsam ging es dann zur Bohrstelle 1004, wo
1980 das legendäre Hüttendorf, die Freie Republik Wendland errichtet
wurde. Im Anschluss wurde – nach dem Sonntagsspaziergang in Gorleben
und dem Gorlebener Gebet – im Gasthaus Wiese in Gedelitz eine Partie
„SuperGaudi“ gespielt. „Protagonisten und Mitspielerinnen sind
erwünscht“, schrieb die Bürgerinitiative Umweltschutz. Und die fanden
sich ein…

Der Film wird am Donnerstag, d. 27. Oktober ab 19.30 Uhr in „Hallo
Niedersachsen“ zu sehen sein.

Quelle: http://www.bi-luechow-dannenberg.de/?p=17452